Luxemburg, 11. Juli.1893 - Hochzeitsgeschenke. Die bei der berühmten Spiegelfabrik Grande Compagnie St. Gobain (bei Reims) angestellten Luxemburger haben S.K.H. unserm Erbgroßherzog ein ebenso wertvolles wie kunstreiches Hochzeitsgeschenk verehrt:

einen Prachtspiegel (glace bisantée) 1,68 m hoch auf 1,05 m breit.

Für die wunderschöne Scheibe ist ein kunstreicher Rahmen angefertigt worden; der Spiegel ist wohlverpackt mit einem Huldigungsschreiben der Geschenkgeber dieser Tage zu Colmar Berg eingetroffen. Die Fabrik, die einen Weltruf hat, besitzt außer dem Hauptetablissemente drei Filialen in Frankreich, zu Chauny (bei St. Gobain). zu Cirey (elsässlsche Grenze) und zu Montluçon: ferner eine Filiale zu Pisa in Italien und zwei Filialen in Deutschland, nämlich zu Stolberg bei Aachen und zu Waldhof bei Mannheim. Der erwähnte Spiegel ist zu Waldhof hergestellt worden: der Rahmen von der bekannten Firma Peters & Cie, zu Mannheim. Generaldirektor der Firma ist ein Luxemburger, Hr. Alfred Biwer, ein geborener Echternacher (?); Direktor der Filiale zu Waldhof ist ebenfalls ein Luxemburger, Hr. Jules Meyer, von luxemburgischen Eltern in Frankreich geboren. Außer diesen beiden Herren haben folgende weitere 8 Luxemburger, die bei der Firma angestellt sind, zum Hochzeitsgeschenk beigetragen und das Huldigungsschreiben unterzeichnet, u.a.:
Hr. Tockert (Sohn des Hrn. Stationsvorstehers zu Bettemburg), zu Waldhof;
Hr. Nik. Heiter. Betriebsaufseher zu Waldhof; (derselbe ist ein Bruder des Hrn. Kunstmalers Heiter) und
Hr. Funck-de Maringh zu Waldhof, Sohn des früheren Direktors der Nationalbank.

Das Geschenk repräsentiert einen Wert von 1500 bis 2000 Fr.

(OMZ: 11.7.1893)

Meyer Jules, Direktor der Saint-Gobain Spiegelfabrik Mannheim-Waldorf - directeur de la fabrique de glaces, à Waldhof (Mannheim)

(LIL: 30.3.1897)