Bartel Jean Pierre
Rumelange


Historique - Geschichtlicher Überblick
   
 
  Jean Pierre Bartel (* 28.11.1874 à Rumelange ; † 2.2.1944 à Rheinbach), comptable, chef de bureau
 

 

   
   
   
   
? - 1921 Exploitations pétrolifères Akhverdoff & Cie à Grozny / Tchetchénie
   
3.1.1921

On est sans nouvelles de nos autres compatriotes du Caucase Septentrional.

(…) On est sans nouvelles de sept autres Luxembourgeois résident à Grosny. Ce sont (…) ; J.-P. Barthel de Rumelange, chef de bureau, resté célibataire ; (…).  A. K.

(LW: 3.1.1921)

   
6.1.1921

Luxemburger im Ausland. - Man ist ohne Nachricht von sieben anderen Luxemburgern, die ebenfalls zu Grosny ansässig sind, nämlich: (…), J. P. Barthel von Rümelingen, Bürovorsteher.

(OMZ: 6.1.1921)

   
6.10.1921

Luxemburger im Rußland - Unsere zu Grosni bei Baku in Rußland weilenden Landsleute Dr. Michel Lucius, Geologe; Jean Raus, Ingenieur aus Aspelt und J. P. Bartel aus Rümelingen sind, nach Mitteilung eines kürzlich aus Südrußland zurückgekehrten Belgiers, trotz der durch die Verhältnisse bedingten starken Einschränkung in der Lebenshaltung noch wohl und munter. Unsere Landsleute haben insgesamt ihre Stellungen noch inne; doch arbeiten die Betriebe für die Sowjetregierung. Sie hoffen nächstens in der Lage zu sein, nach Europa zurückzukehren.

(OMZ: 6.10.1921)

   
   
   
   
   
2.2.1944

Rümelingen - Am vergangenen Samstag wurden die sterblichen Überreste unseres Mitbürgers, Hrn. J. P. Bartel, der am 2. Februar 1944 im Zuchthaus zu Rheinbach infolge der erlittenen Entbehrungen verschied, in aller Stille auf dem hiesigen Friedhof beigesetzt. Der Verewigte, als ältester Sohn des früheren Güterexpedienten P. Bartel am 28. Nov. 1874 in Rümelingen geboren, war ein sympathischer Mensch wie ein in der Gesellschaft gern gesehener Gast. Nachdem er die Mittelschulen in Luxemburg besucht hatte, begab er sich als blutjunger Mensch mit einigen Freunden nach Rußland, wo er während zwei Jahrzehnten eine bedeutende Stelle bekleidete. Nach der Revolutionsperiode, die sich äußerst dramatisch für ihn gestaltete, verließ er Rußland unter schwierigen Umständen und kehrte in seine Heimat zurück, um sich später als Buchhalter in Niederkerschen zu betätigen. Über russische Zustände hatte er seine eigenen Ansichten, aber er war voll des Lobes über das russische Volk, dessen Mystik und Gastfreundschaft er schätzte. Die Kenntnis der russischen Sprache sollte ihm zum Verhängnis werden. Sein längerer Aufenthalt in Rußland war für die preußischen Gewalthaber verdächtig, und sie warteten eine günstige Gelegenheit zu seiner Verhaftung ab, der er sich auf die Dauer nicht zu entziehen vermochte. Obwohl er nahezu 70 Jahre zählte, wurde er festgenommen, und zu Anfang des Jahres 1944 veröffentlichten die Tagesblätter, die unter der Herrschaft der Nazi standen, folgendes Urteil: „Der Altrentner Johann Peter Bartel hatte auf Bitten der Ehefrau M. W. aus D. für deren an der Ostfront stehenden Sohn ein Schriftstück angefertigt des Inhalts, daß er als Luxemburger nur gezwungen in der deutschen Wehrmacht diene. Dieses Schriftstück sollte dem im Felde stehenden Sohn W. von Nutzen sein, wenn er in russische Gefangenschaft geriete. Es handelt sich hier um nichts mehr und nichts weniger als den klaren und plumpen Versuch, die Einsatzmöglichkeit eines Frontsoldaten zu beeinträchtigen und damit die Manneszucht in der deutschen Wehrmacht zu untergraben. Durch sein gewissenloses Treiben hat er schwer gegen die Gesetze des Reiches und des Chefs der Zivilverwaltung gefehlt, ein Vergehen, das eine entsprechende Sühne verlangt. Der Angeklagte Bartel wurde zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Dieses Urteil, das uns heute ein Lächeln abzwingt, wurde vollstreckt, und Hr. Bartel mußte für seine Dienstfertigkeit - der betreffende Brief war selbstverständlich in russischer Sprache abgefaßt - im Zuchthaus büßen, da er das tausendjährige (?) Hitlerreich gefährdet hatte. Seine Mitbürger werden dem treuen Luxemburger ein ehrendes Andenken bewahren, und sein Name wird in das Verzeichnis unserer Märtyrer eingetragen werden. Am nächsten Donnerstag um 10 Uhr wird in der hiesigen Pfarrkirche ein feierlicher Leichendienst für die Seele des Verstorbenen abgehalten.

(LW: 19.3.1947)

   



Bibliographie
  Titel - Titre
Author - Auteur - Autor
Date
Edition - Verlag
Contents - Contenu - Inhalt
Pages- Seiten
ISBN

Nicolas Raus - ingénieur luxembourgeois en Russie et en Pologne

Sa vie professionnelle et familiale

Calmes Elisabeth  2017 Nos Cahiers  N°2   53-67  

L'industrie belge dans la Russie des Tsars

Belgian industrialists in Russia under the Czars

Peeters Wim

Wilson Jim

1999 Editions de Perron

 

200  
  La participation d'ingénieurs luxembourgeois à l'industrialisation de la Russie tsariste Maas Jacques 11.11.1995 Tageblatt      

 

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