Grundsteinlegung des Gemeindegebäudes in Niederkerschen

Am vergangenen Donnerstag nachmittag wurde der Grundstein des neuen Gemeindehauses von Niederkerschen in einem bescheidenen, aber durchaus würdigen Rahmen gesegnet und eingemauert.

Um 16.30 Uhr hatten sich die Dorfbewohner in großer Zahl vor dem bereits weit fortgeschrittenen Rohbau eingefunden.

Umständehalber mußte die Grundsteinlegung mehrere Wochen hinausgeschoben werden. Im Jahre 1956, als noch Herr. Nic Meyers der Gemeinde als Bürgermeister Vorstand, wurde das Bauterrain mit einem Flächeninhalt von zirka 20 Ar zum Preise von 650.000 Fr. erworben, und im Jahre 1958 faßte der Gemeinderat den einstimmigen Beschluß, das neue Gemeindehaus zu erbauen. In demselben sind nicht nur Büroräume für die Gemeindebetriebe, sondern auch solche für das Steueramt und die Staatssparkasse vorgesehen. Andere Räumlichkeiten werden den Beamten des Steueramtes und der Sparkasse als Wohnungen zur Verfügung gestellt. Außerdem wird eine Kinderbe-; wahrschule darin Aufnahme finden, was nicht nur von den Kleinen, sondern auch von ihren Müttern sehr begrüßt wird.

Die Baupläne wurden von den Architikten Jean Lammar und Paul Luja, unter der Oberaufsicht des Staatsarchitekten angefertigt. Mit dem Rohbau wurde der Unternehmer, Herr Antoine Nangeroni aus Petingen, betraut. Voraussichtlich wird der gesamte Kostenpunkt des Gebäudes auf sechs Millionen Franken zu stehen kommen.

Der offiziellen Grundsteinlegung wohnte der ganze Gemeinderat bei. Ferner notierten wir die Herren Pfarrer Antoine Ruppert, Niederkerschen und Armand Scholtes, Oberkerschen, sowie Herrn Ant. Nimax, Kaplan in Linger, die beiden Architekten, von der Gendarmerie die Herren Reuland und Gieres. Erschienen waren auch die Gemeindebeamten und das Lehrpersonal.

Herr Bürgermeister Steichen begrüßte die Ehrengäste und unterstrich dann in seiner Ansprache Sinn und Bedeutung der Grundsteinlegung. Gleichzeitig berührte er die soziale Bedeutung des neuen Gemeindehauses und seiner Einrichtungen.

Bevor der Grundstein versiegelt wurde, verlas der Bürgermeister die in lateinischer Sprache abgefaßte Urkunde. Dann nahm Herr Pfarrer Ruppert die Segnung vor. Gleichzeitig sprach er belobigend über das einmütige Zusammenarbeiten zwischen den Architekten, dem Bauunternehmer und allen Arbeitern.

Der Vorarbeiter, Herr Foetz, mauerte Stein und Urkunde ein. Darauf folgte der übliche Hammerschlag.

Nach der Grundsteinlegung versammelten sich die Ehrengäste im nahegelegenen Vereinssaal zu einer gemütlichen Zusammenkunft, an der sich selbstverständlich auch die Bauarbeiter beteiligten. Dem blumigen Moseler und dem Bier der Brauerei Bofferding wurde tüchtig zugesprochen.

Wie bei dieser Gelegenheit sollen auch in Zukunft die kirchlichen und weltlichen Behörden stets einträchtig Zusammenarbeiten, wenn es gilt, Großes und Schönes zu schaffen im Interesse der Gemeinde und der ganzen Bevölkerung. ns (LW: 3.10.1959)