Freiherr von Schorlemer-Lieser - Puricelli, Besitzer von Schloss Monaise, Trier

Trier. 9. März 1931. 2000 englische Jungmannen.

Wie die “Trierische Landeszeitung" erfährt, weilte am Freitag ein Vertreter der englischen Pfadfinder in Trier, um Absprachen über den Besuch dieser englischen Wanderverbände zu treffen. Es wurde vereinbart, daß im Jahre 1931 zum erstenmal am 2. April englische Wandertrupps nach Trier kommen. Die Engländer teilten mit, daß der Besuch englischer Jungmannen im Jahre 1931 sich voraussichtlich auf 2.000 beziffern werde. Ausserdem stehe in Aussicht, daß einige 100 junge Amerikaner Trier besuchen würden. Beide würden ihre Lager bei Schloß Monaise errichten. Der englische Vertreter bezeichnete Trier als den anziehendsten Punkt ihrer ganzen Fahrten. In Zukunft bleiben die einzelnen englischen Wandergruppen 4 Tage in Trier. Bisher waren es nur 3. Die Instandsetzungsfrage von Schloß Monaise hat sich noch nicht lösen lassen, weil es an den erforderlichen Geldmitteln fehlt. Die Stadt wollte dazu einen Beitrag beisteuern und hatte bei den Engländern das gleiche angeregt. Diese haben aber mit Rücksicht auf die inneren Verhältnisse in Deutschland erklärt, daß es ihnen bei diesen nicht ratsam erschiene, den notwendigen Betrag von 50.000 Mark einzuschießen. Man hofft aber, daß es sich im Laufe der Zeit doch ermöglichen wird, mit den Engländern auch in dieser Frage zu einem Übereinkommen zu gelangen. Bis dahin wird Schloß Monaise von den Engländern nicht benutzt, sondern diese kampieren, wie gesagt, in den ihnen gehörenden Baracken. Die Stadt hat für diese nur das erforderliche Gelände zur Verfügung gestellt. (t: 11.3.1931)

Trier - 1931. 2000 English young men

Representatives of the English Scouts were in Trier (March 1931) to make arrangements for the visit of these English Travelling Troops. It was agreed that in 1931 English Scout Troops would come to Trier for the first time on 2 April 1931. The English representative informed the meeting that the number of English young men visiting Trier in 1931 would probably amount to 2,000. There was also the prospect of several 100 young Americans visiting Trier. Both would set up their camps at Monaise Castle. The English representative described Trier as the most attractive point of all their trips. In future, the individual English walking groups would stay in Trier for 4 days. The question of repairing Monaise Castle has not yet been solved because the necessary funds are lacking. The city wanted to make a contribution to this and had suggested the same to the English. However, in view of the internal situation in Germany, the British have declared that it would not be advisable for them to contribute the necessary sum of 50,000 marks. It is hoped, however, that in the course of time it will be possible to reach an agreement with the English on this question as well. Until then, Monaise Castle will not be used by the English, but they will camp in the barracks belonging to them. The city has only made the necessary land available for them.

Schloß Monaise in Trier wird instandgesetzt

Die .„Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste“ haben in Trier ein bedeutsames Werk begonnen. 9 Mädchen und 9 Jungen im Alter von 16 bis 26 Jahren aus England, Frankreich, Norwegen, der Tschechoslowakei, der Türkei und Deutschland sind dabei, das in edlem klassizistischem Stil erbaute Schloß Monaise instandzusetzen. Das Schloß das einen Kilometer von der Luxemburger Straße in einem dichten Park verborgen liegt, war während der Französischen Revolution von dem Trierer Domherrn von Walderdorff erbaut worden. Der Erbauer benutzte es jedoch nie, da er kurz nach der Fertigstellung mit seinem Souverän, dem Kurfürsten und Erzbischof Clemens Wenzeslaus, nach Süddeutschland flüchtete. Das Schloß gehört heute den Vereinigten Hospitien, es war aber im Innern stark vernachlässigt, da die Besitzerin nicht über das zu einer Restaurierung benötigte Geld verfügte. Jetzt soll das Schloß zu einer internationalen Jugendbegegnungs-Stätte ausgebaut werden. Die Jungens und Mädchen aus sechs Nationen leisten die „grobe Arbeit“, später werden Handwerker die „feineren Arbeiten“ vornehmen. Im Schloßpark befindet sich seit kurzem der Trierer Camping-Platz, so daß an dieser Stelle ein internationales Erholungs- und Begegnungszentrum entstehen wird. (LW: 1.8.1968)