Niederkerschen - Wie so manches Alte dem neuzeitlichen Geiste weichen und Platz machen muß, hat nun vor kurzem auch die Stunde für das alte "Treinenshaus" geschlagen. Dieses gegenüber der (alten) Kirche gelegene ausgedehnte Anwesen, wohl eines der ältesten Häuser der Ortschaft, in dem mehrere Generationen Metzgereibetrieb und Landwirtschaft führten, mußte sich der Wucht des Hammers und der Picke beugen und sich in einen wüsten Steinhaufen niederlegen lassen. Sogar mit Sprengstoffen mußte man den soliden, meterdicken Grundmauern zu Leibe rücken, um die Demolierungsarbeiten zu erleichtern und zu beschleunigen. Nachdem der letzte Eigentümer, Metzler-Treinen, bekannt unter dem Namen „Metzlesch-Monni" vor mehreren Jahren das bereits baufällig gewordene Haus verlassen hatte, ging es in den Besitz der Gebrüder Kayser von hier über. Im Laufe des Jahres erwarb nun die Gemeindeverwaltung in öffentlicher Versteigerung den gesamten Komplex, um dann Herrn Unternehmer Aloyse Perrard mit dem Niederreißen und den Aufräumungsarbeiten zu beauftragen. Daß unsere Gemeindeverwaltung dadurch einen lobenswerten Schritt unternommen hat ergibt sich aus der Tatsache, daß auf diese Weise eines der dringendsten Probleme gelöst werden kann, nämlich die Beseitigung eines sehr gefährlichen Straßenhindernisses, wodurch nunmehr eine übersichtliche Zufahrt aus der Kirchstraße in die Küntzigerstraße geschaffen ist. Noch vor etlichen Jahren hatte sich hier ein gräßliches Unglück mit tödlichem Ausgang ereignet. Eine weitere, wichtige Forderung kann nun erfüllt werden, da der neu entstandene, geräumige Platz, anstoßend an das Schulgebäude, genügend Raum zum Anlegen eines zweiten Schulhofes bietet. ... (LW: 28.11.1946)