Café Borck - Café Majerus
Stengefort - Steinfort


Café Borck F., Steinfort, Kleinbettinger Weg, Horloger - Coiffeur (1911 erbaut)


Historique - Geschichtlicher Überblick
   
   
   
   
 

Frédérick Borck - Pauly (+ 23.3.1949 à Luxembourg à l'âge de 88 ans)

   
 

“Papa" Borck aus Hosingen gebürtig, seine Frau war ebenfalls aus Hosingen, war einer dieser zähen und unternehmungslustigen Ardenner, der in jungen Jahren als Wanderbursche 3 Jahre lang im Ausland herumgondelte und alles Mögliche erlernte, was ihm nachträglich in seinem Steinforter Wirkungskreis sehr zustatten kam. Nach seinem Heimatort zurückgekehrt, gründete er einen Haushalt und ließ sich, angezogen durch die Eisenhütte um die Jahrhundertwende, in Steinfort nieder.

Anfangs bezog er das am Bahnhof leer gewordene frühere Zollbüro (heutige Schneiderei Scholtes), das hart an die Grenze verlegt worden war, wo er sofort zwei Berufe ausübte: Friseur und Uhrmacher.

Dann siedelte er ins heutige Cafe Moritz über, wo er den Gastwirtschaftsbetrieb hinzunahm. Aus Räumlichkeitsgründen verzog er alsdann in die jetzige, am andern Ende der Brücke gelegene Sägerei Oswald, kehrte in die wieder frei gewordene Gastwirtschaft Moritz zurück, mußte nach einigen Jahren diese Wohnung wieder verlassen, um seine Betriebe, im, zwei Häuser höher gelegenen, jetzigen Schuhgeschäft Wiltzius einzurichten. Mittlerweile hatte seine Gattin ihm 4 Kinder geschenkt: zwei Töchter und 2 Söhne. Der ihm zur Verfügung stehende Raum beengte ihn.

So ließ Hr. Borck denn erneut. seinem Unternehmungsgeist freie Bahn und baute an der Kreuzung Hagen - Kleinbettingen, ziemlich außerhalb der Ortschaft, im Jahre 1911 eine Gastwirtschaft mit Theatersal, den ersten in der Ortschaft.

Drei Gründe hatten ihn dazu bewogen:
1. der vorgesehene Aufschwung der Eisenhütte, der tatsächlich eintraf;
2. der Verkehr auf den beiden Eisenbahnlinien Kleinbettingen und Steinfort und
3. der bedeutende Zollverkehr, der logischerweise nach und nach die bauliche Ausdehnung der Ortschaft in Richtung Kleinbettingen nach sich ziehen müßte.

Da zu der Zeit nur eine Gesellschaft in der Ortschaft bestand, die Theateraufführungen veranstaltete, die Fanfare Union-Musical heute sind es vierzehn gründete Papa Borck im Handumdrehen mit seinen verheirateten Töchtern und Söhnen sowie einigen Nachbarn eine eigene Theatertruppe nebst Orchester. "De Kanonéier", "D'Mumm Séis", “Op der Juegd" usw.. hatten einen Bombenerfolg. (t: 17.3.1950)

   
  Der Krieg 1914-18 brachte manche Enttäuschungen. Papa Borck ließ sich nicht entmutigen. Ein anderer Theatersaal war am Bahnhof erstanden. Aber Hr. Borck brachte es fertig, seine Kundschaft aufrecht zu erhalten. Leider mußte er dann verschiedene Schicksalsschläge erleben, als seine beiden kinderlosen Töchter und seine Gattin ihm durch den Tod entrissen wurden. Seine beiden Söhne suchten sich andere Beschäftigungen, so daß vor rund 25 Jahren Papa Borck sein ihm ans Herz gewachsene Geschäft in andere Hände übergehen ließ. Jedes Jahr, zu Allerheiligen, besuchte er, nachdem er mit seinen Söhnen die Ortschaft verlassen hatte, die Gräber seiner lieben Verstorbenen. Vor zwei Jahren ereilte auch ihn in Luxemburg das Schicksal, als 80jährigen. Seinem Wunsche gemäß fand er seine letzte Ruhe in Steinfort. (t: 17.3.1950)
   
<=1917, 1923 Café Borck, Saal Borck, Steinfort
   
19.8.1925 Versteigerung: Café Borck mit Saal (der geräumigste Saal der Ortschaft, hat Balkon, Theaterbühne und eignet sich aufs beste zu allen Festlichkeiten, Versammlungen u.s.w., Vollständige Cinemaeinrlchtung), Eckgeschäftshaus, an der Straßengabelung Steinfort - Kleinbettingen und Steinfort - Hagen, in welchem längere Jahre Wirtschaft mit bestem Erfolg betrieben wird
   
1934/35 Borck - Pauly Frédéric, 19 rue Albert I, Luxembourg, rentrier, décédé en 1949
   
<=1935, 1941 Café Majerus-Dengler Alphonse, Steinfort
 


   
? - 1950 Café Majerus, Steinfort
1950 Das im Kleinbettinger Weg gelegene Cafe Majerus, das im Jahre 1911 von einem alten Oeslinger, Hrn. Borck erbaut wurde, verschwindet (es bleiben trotzdem noch 14), da der neue Besitzer des Hotel Schmit, das bisher keine privilegierte Konzession besaß, diejenige des genannten Café Majerus angekauft hat. (t: 17.3.1950)
   
   
   

 

Bibliographie
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