Première guerre mondiale au Luxembourg & Industrie Erster Weltkrieg in Luxemburg & Industrie |
Historique - Geschichtlicher Überblick |
|
|||
1914-1918 | Première guerre mondiale - Erster Weltkrieg | ||
6.8.1914 | Steinfort. 6. August. Betriebseinstellung. Wegen der Kriegsunruhen hat die Firma Hase und Schott die Planierungsarbeiten am neu zu errichtenden Werke eingestellt. Die dort beschäftigten Arbeiter, etwa 100 Mann, wurden ausgelöhnt und reisten ab. (OMZ: 11.8.1914) |
||
21.8.1914 |
Aleppo, den 21.8.1914 Liebe Mutter, Bin wieder in Aleppo. Beim Ausbruch des Krieges wurden alle Arbeiten eingestellt. Sämtliche Deutschen haben die Bahn verlassen, selbst die, welche untauglich zu den Waffen, haben Frau und Kind der Bahnverwaltung überlassen und sind mit in den Krieg gezogen. Wir sind jetzt nur noch 10 Mann hier, alles Nichtdeutsche.
|
||
31.8.1914 | Der Deutsche Kaiser und seine Gefolgschaft in Luxemburg, u.a.: Alle Hotels sind für das unermeßliche Gefolge des Kaisers sowie für die Behörden reserviert. Auf dem Dache der deutschen Gesandtschaft, wo seine Majestät Wohnung bezogen hat, sind drei Maschinengewehre aufgestellt. In der deutschen Gesandtschaft sind untergebracht: der erste Kommandant des Großen Hauptquartiers Exzellenz von Plessen, General-Leutnant von Chelius, der Flügeladjutant von Mutius, der Leibarzt, Chef des Generalstabes von Niedner, die Leibärzte von Ilberg und von Wetzel. Im Hotel Brasseur sind: der Kriegsminister und dessen Geschäftszimmer, der Staatssekretär des Reichsmarineamtes, die königl. Bayerischen, Sächsischen und Württembergischen Militär-Bevollmächtigten, der K.K. Österreich. Feldmarschall-Leutnant Graf Stürgkh, der K.K. Österreich. Oberstleutnant Bienert, der deutsche Gesandte von Buch, und Prinz Friedrich Leopold. Im Hotel Central ist die Kaiserliche Marstall-Verwaltung. Im Hotel de Paris ist die Kraftwagen-Fernsprech-Abteilung. Im Hotel Continental ist der Chef der Feldtelegraphie und der Feldoberpostmeister. Das Haus Dutreux haben der Reichskanzler und sein Kabinet inne. Im Hotel Moderne sind die Verpflegungsoffiziere und der Feldintendant des Großen Hauptquartiers und sein Kabinet. Im Hotel Moes-Guichard das Amt der Feldpolizei. Im Hotel Clesse das freiwillige Autokorps. Im Hotel Kons-Haas der Etappen-Kommandant. Im Hotel d’Anvers dessen Bureau und Magazin. Im Hotel Brosius die Hauptwache (1. Landsturm-Infanterie-Bataillon). In der alten Sparkasse Wohnung und Bureau des General-Intendanten des Feldheeres, das Bureau des Chefs des Admiralstabes, das Kabinet des Staatssekretärs des Reichemarineamtes, der Chef des Sanitätswesens und die Stabswache. Im Hotel Cravat sind die Offiziere der Intendantur des Großen Hauptquartiers: die Geheimräte Funcke, Pitschmann, Major Liedsche und Oberleutnant Bock; der Leiter des politischen geheimen Polizei, Hauptmann Kuntze. Die Räume des Bürgerkasinos sind mit Beschlag belegt, Küche, Keller und Säle sind an die Deutschen vermietet. .... |
||
9.1914 | Luxemburg, 10. September 1914: Rotes Kreuz. Die in Porz am Rhein wohnenden Luxemburger haben für das Rote Kreuz gestiftet: Herr Direktor G. Reisen 1000 Mark und die luxemburgischen Beamten der Hütte 200 Mark. Die Hütte zahlt an 200 Arbeiter volle Löhne und an die Beamten volles Gehalt, obgleich sie außer Betrieb ist; sie unterstützt die Familien der sich im Kriege befindenden Arbeiter und läßt während der Dauer des Krieges ihre 146 Wohnungen mietfrei. Ferner stellt die Hütte ein Kriegslazarett von 40 bis 50 Betten und 4 barmherzige Schwestern. (OMZ 10.9.1914) |
||
Weltkrieg 1914 - Französische Verwundete im Lazarett zu Petingen (Luxembourg) (Carte postale: Photo N. Schumacher, Bad-Mondorf N° 14; Collection: industrie.lu) Blessés français à l'hôpital de Pétange (Luxembourg) |
|||
Feldpostkarte (angekommen am 16.10.1914) Mosaikfabrik Wasserbillig (Carte postale: Verlag I. Rienermann, Wasserbillig und Langsur; Collection: industrie.lu) Arlon 8.10.1914 Liebe Eltern! Wir sind hier in Belgien mit großem Hunger angekommen. Unser letzte Kost war heute Morgen 1/2 G Brot mit Wurst, dann in Luxemburg um 1.(?) Nachmittag dasselbe. Sonst gut mG. Hermann an Familie Oskar Lange 93 Ludwigstraße Neu-Isenburg |
|||
5.11.1914 | Der Fernsprechverkehr wird dieser Tage im gesamten Inland wieder freigegeben mit der Einschränkung, daß nur hochdeutsch gesprochen werden darf. Die Freigabe war bereits für Dienstag angekündigt, hat sich aber durch ein Mißverständnis zwischen der Regierung und der Militärbehörde um einige Tage verzögert. Briefverkehr nach Frankreich und England. Die Post-Direktion teilt mit: Briefe aus Luxemburg nach Frankreich und England können in offenem Umschlag wieder zur Versendung kommen. Diese Briefe werden der Schweiz überwiesen und müssen auf der Adressseite den Vermerk:"Voie de Suisse" oder "Via Schweiz" tragen. (OMZ: 5.11.1914) |
||
12.1914 | Bahnwache - Kölner Landsturmsruh 12.1914 - Gerhard Beckers; Wasserbillig (Collection: industrie.lu) Wer hät gedacht, daß ich im Feld, Um Weihnacht, noch müßte stehn, Daß ich kein Bäumchen reich erhellt, Zu Hause werde sehen. Ich sehe nur der Sterne Schein, Hier in der kalten Nacht, Und möchte doch in der Heimat sein, Wo meiner jetzt wird gedacht. Wasserbillig, 1914 Frohe Weihnachten Sendet Gerhard Beckers |
||
2.1915 | Kleidungsstücke für die Opfer des Krieges werden wochentäglich von 10-12 und 2-4 Uhr im Büro des Unterstützungsvereins Ecke Poststraße und Bahnhofavenue in Esch/Alzette (welche Ecke?) gesammelt. (t: 15.2.1915)
|
||
1914/18 | Arrêt de la production à la Fabrique d'allumettes PAULY faute de matières premières Locaux requisitionnés par l'armée allemande, qui y installa une écurie de chevaux |
||
1914/18 | Fabrikation von Handgranaten und Stinkbomben während des 1. Weltkrieges bei Utzschneider & Jaunez, Wasserbillig (OMZ: 4.9.1920) |
||
1914, 1915 | Comptoir Métallurgique de Longwy (Collection: industrie.lu) Bureau Temporaire de Paris, 7 rue de Madrid (Guerre 1914-1915) Téléphone: WAGRAM 4949 |
||
1915 | Kriegsgefangenenlager Bergwerk Rothe Erde, Deutschoth - 27.7.1915 - Russen-Inspektion - Wachkommando Deutschoth (Collection: industrie.lu) |
||
4.5.1915 | Zur Erinnerung an die Brotnot in Differdingen: Boulangerie - Pâtisserie H. Dammé-Nertz (Stollwerck Gold), Marktplatz (Collection Roger Dammé, Bascharage) |
||
8.1915 | Heimkehr mit Hindernissen. Während des verflossenen Semesters studierte Herr Marius Claude aus Luxemburg, Neffe des italienischen Vizekonsuls Claude, an der Universität in Freiburg. Am 30. Juni hatte er seinem Oheim, der unterdessen mit dem italienischen Gesandten, dem Grafen della Torre, nach Rorschach übergesiedelt war, einen Besuch abgestattet, um dann nachhause zurückzukehren. An der Grenze wurde er von der deutschen Militärverwaltung nicht durchgelassen. Er kehrte deshalb nach Freiburg zurück; am 29. Juli versuchte er neuerdings, nach Luxemburg zu kommen. In Otterbach (Baden) wurde er festgenommen und dann nach Lörrach, Lindau und schließlich nach München gebracht. Er stand unter der Anklage, infolge seiner Verbindungen mit dem italienischen Gesandten Graf della Torre und seinem Oheim Spionage getrieben zu haben. Vierzehn Tage lang war er in einem Zivilgefängnis interniert. Am 9. August wurde ein erstes Urteil gegen ihn gefällt, das seine Internierung bis nach, dem Kriege aussprach. Auf seinen Einspruch hin wurde er am 14. August freigesprochen und ihm die Rückkehr nach Luxemburg gestattet, wo er Montag abend eintraf. (LBZ: 19.8.1915) |
||
10.8.1915 | Am 10. August waren in den Grubenbetrieben nur mehr 1240 Arbeiter gegen 5370 im Juni beschäftigt. (LW: 6.12.1915) |
||
<=9.1915 | Bataillon Kammermeisterei und Waffenmeisterei (?) (3. Kompanie 2. Landsturm Infanterie Bataillon Deutz) in der Merscher Gerberei (Source: https://www.ebay.de/itm/133298952523?ul_noapp=true) |
||
12.1915 | Nachmusterung der Geburtsjahrgänge 1873 bis einschl. 1897, am Mittwoch 29.12.1915 Vormittags 9 Uhr, in der nach der Peterstrasse Nr. 2 (Villa Madeleine) verlegten Kanzlei, woselbst die Musterung vorgenommen wird. K.u.k. österreichisch-ungarisches Consulat in Luxemburg (LW: 24.12.1915) |
||
10.1915 | Einführung eines Warnsystems bei Fliegerangriffen (OMZ: 12.10.1915) |
||
10.1915 | Burbacher Hüttenwerk - 22.10.1915 (Carte postale: Originaldruck Reinicke & Rubin, Dresden 40521; Collection: industrie.lu) zurück! Ansichtspostkarten nach dem Ausland unzulässig. (Hier Schweiz) |
||
2.1916 |
Une démonstration francophile à Luxembourg (LE MIROIR, N° 116, 13.2.1916; collection: industrie.lu) |
||
1916 | Assis au milieu de la deuxième rangée : M. Raymond de Muyser (* 21.7.1872), ingénieur diplômé, directeur technique à la Société anonyme de l'Usine à cuivre et à tubes, ci-devant E. Rosenkrantz, et Mme Marguerite (Gritty) de Muyser - Wurth (* 25.5.1874). |
||
Haus Débicke - Fliegerangriff auf Luxemburg am 18.6.1916 (Photo collection: industrie.lu) |
|||
18.6.1916 |
|
||
Michel Funck, Luxembourg-gare, avenue Adolphe (= avenue de la Liberté) - une maison atteinte par une bombe à Luxembourg - 18.6.1916 (Carte postale: Edit. Th. Wirol, Luxembourg-Gare; Collection: industrie.lu) |
|||
18.6.1916 | Grand Bazar Champagne, Luxembourg-Gare, avenue Adolphe - atteint par une bombe (Carte postale: Edit. Th. Wirol, Luxembourg-Gare; Collection: industrie.lu) |
||
4.7.1916 | Dècès de Juttel Ernest, élève ingénieur, légion étrangère - régiment de marche, au champ d'honneur à Dompierre (Somme / France) | ||
8.1916 | Postkarte der Papierfabrik Cham A.G. Cham (Schweiz) an die Papierfabrik & Holzschleiferei Manternach - 28.8.1916 (Collection: industrie.lu) Auslandstelle Trier freigegeben |
||
2.1917 | Carte postale - Postkarte vom 3.2.1917 der Clouterie - Tréfilerie des Flandres S.A. à Baldauff Pierre - Eisen und Metalle, Esch/Alzette - Freigegeben von der Überwachungsstelle des VIII Armeekorps, Trier (Collection: industrie.lu) |
||
Mersch - Eischbrücke - Wachposten - Stäreplaz - 1914-18 (Archives Nico Lucas) Lenks: Café Kies (haut Neibau BGL) - viir: d'Äischbréck - an der Mëtt d'Molkerei Linden mat Schmini - riets dervun: 2 rue de Colmar-Berg (anc. rue de Liège) |
|||
1917 - Martin’s Cinéma Parisien - Rue Clairefontaine - Schoulberg Nr. 9 - Alleininhaber : Architekt M. Martin-Hengen - Propriétaire et Successeur de H. Maarzen. - Films : Pathé Frères, Paris. - Jede Woche : Französische Kriegswochenschau. - In jeder Vorstellung : Militär - Künstler - Konzert - Piano, Geigen, Cello. - Mündliche Erklärung der Filme : Nur im Cinéma Parisien. Dans : Grand Almanach Babert, - Almanach national luxembourgeois. - 1917, deuxième année, p.1. - Imprimerie de la Cour Victor Bück. (Collection Ph. Aschman) |
|||
17.4.1917 |
|
||
29.4.1917 | Kontrollschein über Kartoffelablieferung (Collection: Familie Tilges) Name des Ablieferers: Jos. Tilges, Dippach Abgeliefertes Quantum: 150 kg Bezahlter Betrag für Kartoffeln I. Qualität: 33 Fr. Preis pro 100 kg Kartoffeln I. Qualität: 22 Fr. |
||
10.2.1917 | Le bâtiment de Jos. Giver endommagé par une bombe à Hollerich (Collection: industrie.lu) |
||
|
|||
<=3.1917 | Da Biermangel liefere ich billigst jedes Quantum Prima Moselwein 1915 gegen sofortige Kassa Café Kayser-Hildgen, Eich (t: 20.3.1917) |
||
17.4.1917 |
|
||
28.5.1917 | In der Nacht zum 28. Mai 1917 (Pfingstsonntag auf Pfingstmontag) gab es in Luxemburg um 12.20 Uhr Fliegeralarm. Doch der gemeldete Flieger ließ die Hauptstadt ruhig liegen. Er hatte ein anderes Ziel: Ettelbrück. Dort warf er zum größten Schrecken der Einwohnerschaft 6 bis 8 Bomben auf die Filiale der Tuchfabrik Schleifmühl. Leider wurde dabei der Wächter der Spinnerei, Andreas Strauß, auf der Stelle getötet. In der Fabrik selbst wurde ein Spinnstuhl von vielen getroffen und zertrümmert. Sonst bestand der Schaden in vollständiger Zerstörung des Glasdaches und einer ganzen Menge von Fensterscheiben. Die Bevölkerung von Ettelbrück brachte den Fliegerangriff in Zusammenhang mit dem Umstand, daß ein gewisser Noblecourt, der vor dem Kriege in Ettelbrück gewohnt hatte, bei Kriegsbeginn in die französische Armee eingetreten war, wo er, wie gesagt wurde, bei einer Fliegertruppe Dienste leistete. (Die Fliegerangriffe auf Luxemburg während des Weltkrieges 1914-1918 in historisch-chronologischer Darstellung von J. P. ROBERT) |
||
Une maison (Bradtké) atteinte par une bombe à Luxembourg, Place de Paris - 5.6.1917 (Carte postale: Edit. Th. Wirol, Luxembourg-Gare; Collection: industrie.lu) |
|||
8.1917 | Films, alte unbrauchbare, auch unbelichtete und unentwickelte, desgleichen Celluloid-Abfälle etc. kauft zu hohen Preisen Photographie HANSEN, Mersch, Telefon 60 (LW: 14.8.1917) |
||
16.10.1917 | Singer & Co Nähmaschinen A.G. - Quittung (Collection: Familie Tilges) von Herrn Tilges in Dippach für die gelieferte Nähmaschine den Betrag von 300.- erhalten |
||
<=11.1917 | Jacques Bradtké Nachfolger, N. Bradtké Sohn, Théodore Beffa, M. Beffa, Jos. Wierschem, Wagner-Wilwers, Glasermeister Luxemburgs (LW: 2.11.1917) |
||
1918 | Die Jagd auf Cigaretten im Kriegsjahr 1918 (Collection: Frantzen Serge) Mohrenapotheke - Heintz van Landewyck - Victor Richard Großstraße, Luxemburg |
||
24.3.1918 |
|
||
24.3.1918 |
|
||
Fliegerangriff Clausen am 8.7.1918 (Collection: industrie.lu) |
|||
Begräbnisfeier der Fliegeropfer, Clausen - vor der Clausener Brauerei - 10.7.1918 (Collection: industrie.lu) |
|||
11.1918 |
|
||
11.1918 | Luxembourg, Place Guillaume: Canon allemand (150 de marine) à Luxembourg - Zurückgelassene deutsche Kanone in Luxemburg - Fuite des Boches - 11.1918 (Collection: industrie.lu) Luxembourg, Place Guillaume: Café de l’Hôtel de Ville - ... - Librairie Heintzé - 11.1918 (Collection: industrie.lu) |
||
11.1918 | 11.1918 - Retraite des Allemands - Rückzug der Deutschen - vue du Boulevard Royal dans l'avenue Monterey - la maison avec la tour est l'ancienne maison Reuter-Reuter (direction Place d'Armes) (Collection: industrie.lu) |
||
11.1918 |
|
||
11.1918 | Wiltz 14. Nov. - Aus der Richtung Bastnach langten am Dienstag in Lastautomobilen etwa 500 bis 600 französische Gefangene hier an. Sie wurden in der früheren Gerberei Faber untergebracht und von der Bevölkerung mit den nötigen Kocheinrichtungen und Lebensmitteln versehen. Mehrere Kranke wurden im Spital untergebracht. Unter den Freigelassenen befinden sich solche, die schon im Herbst 1914 bei Maubeuge in Gefangenschaft geraten und seither in allen möglichen Gefangenenlagern untergebracht waren. Die Weiterfahrt nach Luxemburg erfolgte am selben Morgen. |
||
21.11.1918 | Entrée des Troupes américaines à Luxembourg (Carte postale: Collection: industrie.lu) Luxembourg, coin Grand'rue et rue de la Côte d'Eich (rue du Casino) |
||
Honneur aux Alliés - Hôtel de Ville - Château Nothomb, Pétange - 1918 (Collection: Serge Kugener) |
|||
1918 | L'union douanière du Zollverein est dénoncée | ||
26.11.1918 | Lynchjustiz - Esch/Alzette, Dienstag abend. Mit den Amerikanern bürgern sich auch amerikanische Sitten hier ein. In der Minettsmetropole ging das Gerücht um, ein Lebensmittelhändler habe von den Amerikanern eine Mark pro Zuckerbohne verlangt; ein anderer für einen Esslöffel Honig 5 Fr; ein Wirt habe Belval-Etiketten als Papiergeld an Amerikaner zurückbezahlt, und dergleichen mehr. Am Dienstag, abends von 7 Uhr an, sammelten sich Gruppen von Bürgern aller Klassen in den Hauptstraßen, wo sie ihrem Anmut, laut Luft machten. War es jugendlicher Übermut, oder die Folge der Entbehrungen in den langen Kriegsjahren, oder die Entrüstung über den elenden Wucher, welcher sogar im Parlament von einem katholischen Geistlichen mit Milde entschuldigt wurde? Tatsache ist, dass eine kleine Gruppe Drohungen gegen Geschäftsleute und Bauern ausstieß und auf einmal wurden unter großem Geheul Fensterladen und Schaufenster vieler Geschäftshäuser eingeschlagen. Die Ausschreitungen dehnten sich über die ganze Stadt aus und dauerten bis Mitternacht. Man wähnte, einem russischen Judenpogrom beizuwohnen. Kein Fliegerangriff hat hier je so viel Schaden angerichtet. Diebesgesindel plündert die Läden. Vandalen rissen die Gestelle und Warenstapel zusammen und schleuderten alles auf die Straßen. Tausende von Gaffen sahen zu. Die Wohnungen der deutschen Beamten wurden ebenfalls angegriffen. Schwere Steine prasselten an Fensterladen und Türen. Klirrend sanken unzählige Fensterscheiben in Trümmer. Gendarmerie und Polizei waren machtlos. Die amerikanischen Soldaten schauten zu. ohne einzugreifen. Nur einige amerikanische Militärpolizisten schritten bald ein, als das Warenhaus Monopol vollständig ausgeplündert war. Diese willkommene Verstärkung ließ unsere Polizei wieder zur Macht gelangen, und der Mob zerstreute sich. Auch das Kasino der Gelsenkirchener Hütte, wurde angegriffen. Dort waren die deutschen Offiziere untergebracht gewesen, desgleichen im Hotel Mächler (deutsches Haus), wo die Manifestanten selbst Möbel und Bettzeug aus allen Fenstern hinauswarfen. Mehr als 30 Geschäfte, luxemburgische und deutsche (Tabakläden, Spezereigeschäfte, Ledergeschäfte, Konfektionsläden), wurden regelrecht demoliert. In besonderer Weise wurden noch mitgenommen Epicierie Gerson, Konfektionsgeschäft Herrmann. Delikatessenhandlung Alphons Becker, der Bazar Lichtenstein, Konfektionshaus Globus usw. Einzelne Stürmer wurden festgenommen. - Fazit: Nikolaus-Geschenke der Warenhäuser, Tuch und Kleider die kostbarsten Pelzwaren und Lebensmittel, Liköre verdarben auf den Straßen, ein unermesslicher Schaden ist entstanden. Kleine Geschäftsleute sind ruiniert. Schuldige entkamen und zahlreiche Unschuldige mussten für die Sünden anderer büßen. (Die Volkstribüne 28.11.1918)
Esch/Alzette. 27 Nov. 1918 - Über die gestrigen nächtlichen Unruhen in Esch/Alzette, welche ihren Anfang um 7 Uhr abends nahmen und in förmliche Revolte ausarteten, berichtet uns ein Augenzeuge.: „Das Bazar Lichtenstein ist gänzlich ausgeraubt, sämtliche Scheiben zerschlagen. Das Geschäft Sichel büßte einige Fensterscheiben ein; das Geschäft Innovation (Inhaber B. Herrman) wurde gänzlich ausgeraubt; das gegenüberliegende Warenhaus Monopol wurde bis zum fünften Stockwerk hinauf demoliert und geplündert; im Lebensmittelgeschäfte Gerson wurde alles kurz und klein geschlagen oder fortgeschleppt; am Hause Thoma wurden die Schaufenster eingeschlagen. Das Schuhlager Tanne in der Bahnhofavenue wurde gänzlich zerstört. Das Tabakgeschäft neben Bäckerei Stoffel in der Poststraße büßte die Fenster ein. Das Café Eldorado wurde böse mitgenommen und das Delikatessengeschäft Becker gründlich ausgeplündert. Das Haus Graff soeurs büßte die Schaufenster ein, während das Geschäft gegenüber, Globus, Inhaber Nordmann, wieder total ausgeraubt wurde. Bei der Firma Lamboray wurden die Rollläden und Schaufenster eingeschlagen, das Geschäft gründlich bestohlen. Die Fischhandlung Bossong wurde zerstört und im Café Witwe Becker flogen die Fensterscheiben ein. Am Schuhlager Barthel wurden die Rollläden eingedrückt und das Geschäft gänzlich zerstört. Der Inhaber desselben, ein Familienvater, ist vor sechs Wochen als Landsturmmann gestorben. Im Café Wagner-Leick wurden die wertvollen Glasscheiben gänzlich zerstört, ebenso im danebenliegenden Zigarren- und Modegeschäft des Fräulein Victorine Wagner; wahrscheinlich war es auf die Weinhandlung Wagner-Leick abgesehen. Im Achtviertel wurde das Konsumgeschäft Lanners-Diederich förmlich zerschlagen und geplündert; ebenso ein Konsumgeschäft auf der Ehleringerstraße. In der ganzen Brillstraße wurden alle Läden und Geschäfte zerstört und geplündert. Das „Escher Tageblatt“ schätzt den angerichteten Schaden auf einige Millionen Franken." Esch/Alzette. 27. Nov. Die Gendarmerie und Polizei nahmen im Laufe des Tages zahlreiche Verhaftungen vor. Desgleichen wurden Haussuchungen abgehalten. Ein Teil der Abend entwendeten Sachen konnte bereits wieder eingebracht werden. Abend trafen 25 Mann Gendarmen zur Verstärkung hier ein. - Der Herr Generaldirektor der Justiz sowie der Herr Distriktskommissar waren heute Nachmittag hier und ließen sich über die Vorkommnisse eingehend Bericht erstatten. - Der Schöffenrat erließ ein Reglement, demzufolge nach einbrechender Dunkelheit jedwede Ansammlung und nach 8 Uhr abends jedwedes Betreten der Straßen verboten ist. - Heute Nachmittag waren sehr viele Bewohner der Nachbargemeinden hier, um sich die angerichteten Verheerungen anzusehen. (LW: 28.11.1918)
4.1922: Gerichtsverhandlung beim Zuchtgericht Verwüstung und Pflünderung der Geschäftshäuser bei der Revolte vom 26.11.1918 in Esch/Alzette: Spezereigeschäft Gerson, Delikatessengeschäft Alfons Becker, Warenhaus „Monopol“, Schuhgeschäft Tanne, Schuhgeschäft Leo Adler, Schuhgeschäft Isaak Selinger, Hotel Mächler, Kaufhaus „Globus“ (Inhaber Nordmann), Konsumgeschäft Fratini, Obstladen P. Theisen, Café Gillengerten, Café J. Grommesch, Café Wilhelm Breuer, Tabakgeschäft Josephine Steichen, Tabakgeschäft J.B. Theisen, Bazar Lichtenstein, Speisewirtschaft Joh. Dengler, Bäckerei Scholtes, Bäckerei Westerberg, Bäckerei J.P. Wantz, Eisenhandlung Sichel & Cie, Fischhalle Jos. Müller, Altwarengeschäft Jules Knispel, Spezereigeschäft J. B. Watrin, Spezereigeschäft Joh. Mathgen, Spezereigeschäft Witwe Moia, Spezereigeschäft Witwe Anton Bram, Gemüseladen Franz Lucas, Gemüseladen André Glodt, Gemüseladen Jean Friedrich, sowie in anderen luxemburgischen und ausländischen Geschäften aller Art ... |
||
1.1.1919 | Je m’empresse de vous répondre à votre lettre
du 18 ct. et de vous faire savoir que les Instituts
techniques de Nancy sont tous disposés à recevoir
comme élèves les jeunes gens du Luxembourg comme ils le faisaient avant la guerre. (LIL: 1.1.1919) |
||
1919 | Amerikanische Soldaten vor der Tabak-Fabrik Franz Kries in Echternach - 1919 (Photo collection: Serge Kugener) |
||
1919 | American Post-Office, Esch/Alzette - 1919 (Collection: industrie.lu) YMCA, Esch/Alzette - 1919 Collection: industrie.lu) |
||
1919 | Ecole du Brill, Esch/Alzette, 56 rue du Brill - 1 place de la Résistance (Collection: Serge Kugener) Headquarter HQ 5th Division US Army |
||
<=4.4.1919 - >=24.1.1920 | Bureau Interallié de circulation Luxembourg, 7 rue du St-Esprit (Source: Lars Böttger) |
||
22.4.1919 | Abreise der 116er. Dienstag Abend um halb 7 Uhr wurde die Regimentsfahne in der Villa Metz (Park) abgeholt. Von dort begaben sich die Truppen über die Adolfbrücke zum Bahnhof. Die Abfahrt erfolgte gegen 8 Uhr. Auf ihrem Wege waren die französischen Soldaten überall der Gegenstand lebhafter Kundgebungen. (OMZ: 26.4.1919) |
||
4.1919 | Dommeldingen, 22. April. (Einquartierung ) Ein amerikanischer General und eine größere Anzahl höherer Offiziere haben hier Quartier genommen. Der General und sein Adjutant sind einstweilen in der Wohnung des Dr. Scholtes zu Eich abgestiegen, um demnächst ins Schloss des Hüttendirektors Robert Collart überzusiedeln Unsere Gemeindeverwaltung hat die größte Mühe, das zahlreiche amerikanische Militär unterzubringen. (DV: 23.4.1919) |
||
1919 | On nous apprend que la villa d’Hannoncelles à Luxembourg, rue Joseph II, qui fut l'année dernière le siège du G.Q.G., a été acquise par l'«Hadir» et que M. Maugas, ingénieur-général de la Marine (équivalent au grade d’amiral) qui joua en France un rôle, considérable pendant la guerre, et qui a été nommé directeur-général de cette société, y résidera. (LIL: 28.4.1920) | ||
1919 | Bei der Gesellschaft Boël zu La Louvière ist inzwischen ein großer Laufkran von 30 m Spannweite eingetroffen, der irgendwo auf einem Hüttenwerk in Luxemburg (welches ?) wiedergefunden wurde. Die Eisenbahnwagen, auf dem der Laufkran in La Louvière angekommen ist, tragen den Namen „Prince Henri". (OMZ: 5.6.1919) |
||
|
|||
1919 | Mersch (Luxembourg) Mobile Repair Unit - Nouvelle Poste - Cinéma Lacaf - Cloos-Kraus, en construction (Collection: Serge Kugener) |
||
1919 | Furt bei der Eischbrücke - 1918/19 - Americ. Wagon-Waschhouse Mersch (Luxembg) (Archives Nico Lucas) |
||
US Army: Miss Patterson & her Staff, Mersch - Y.M. 1919 c.a. (Collection: Nico Lucas) |
|||
7.6.1919 | Heute Abend 7h30 bei BLASEN-JUNKER Abschiedsball der Comp. E. 60. Inf. Alle Damen müssen kommen, um das Fest zu verschönern. (t: 7.6.1919) |
||
Juli 1919 | Für unsere Landsleute in München. Unsere noch in München weilenden Landsleute berichten, daß sie mit großen Ernährungsschwierigkeiten zu kämfen haben. Private Lebensmittelsendungen aus der Heimat haben bei den obwaltenden Verhältnissen anscheinend immer noch wenig Aussicht auf tatsächliche Bestellung. Den Regierungen der Niederlande, Schwedens, der Schweiz u.a. scheint es gelungen zu sein, regelmäßige Nahrungsmittelsendungen für ihre Staatsangehörigen an ihre Konsulate in München, die die Verteilung übernehmen, zu organisieren. Unsere Regierung will das Gleiche versuchen. Dazu müssen Listen der Interessenten ausgestellt werden. Um dies zu ermöglichen, werden die hiesigen Angehörigen von in München weilenden Luxemburgern gebeten, ihre eigene Adresse, sowie die ihrer Verwandten in München, an Herrn Universitätsprofessor Raymond de Waha, zurzeit Peterstraße 1, Luxemburg, zu schicken. Für die in Aussicht genommenen Sendungen kommen nur Dauerwaren, wie Schokolade. Konserven, Geräuchertes u. dgl. in Betracht. (t: 5.7.1919) | ||
7.1919 | Autotour nach Verdun oder nach andern Schlachtfeldern für 1 und mehrere Tage in Gruppen von 12 - 15 Personen unter Führung eines Mitkämpfers in den französischen Reihen : Aloyse Gelhausen - Schwall, Limonadier in Grevenmacher, tél: 72 (OMZ: 22/24/26.7.1919) |
||
<9.1919 | Mandy Guillaume, Hautcharage - Excursions aux champs de bataille en automobiles pour 5-6 personnes (LIL: 25.9.1919) Réparations d'autos sous garantie |
||
11.1919 | Wiltz. 3. Nov. Bekanntlich ist die deutsche Firma Adler & Oppenheimer in Straßburg im Besitz des größten Teiles der Wiltzer Lederfabriken. Die ehemalige Firma Lambert ist Eigentum oben benannter Gesellschaft. Diese kommt jetzt in Liquidation in Strasburg, gemäß den Bedingungen des Friedensvertrages, wonach alles im feindlichen Ausland gelegene deutsche Eigentum liquidiert werden soll. 1) Die Straßburger Fabrik liegt eigentlich zu Lingolsheim bei Straßburg und umfaßt eine Gesamtoberfläche von über 142 Hektar, wovon 35 Hektar mit Gebäuden angebaut sind, 15 Hektar sind bepflanzt und überdies liegen noch umfangreiche Ländereien in den Gemeinden Lingolsheim, Eckbolzheim, Ingheim, Geispolsheim, Holzheim, Ostwald und Straßburg. Die Liebhaber müssen ihre Offerten vor dem 24. November einreichen. Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluß diese Liquidation auf die Entwicklung der hiesigen Filiale von Adler & Oppenheimer ausüben wird. |
||
11.1919 | An die luxemburger Kriegsteilnehmer. Diejenigen Luxemburger, welche in der französischen Armee den Krieg mitmachten und ihre Demobilisations-Prämie noch nicht erhalten haben, wollen sich dieserhalb an das Bureau commercial français, Königinstraße 4 in Luxemburg wenden. (Die Volkstribüne: 10.11.1919) | ||
17.3.1920 | Expulsion des Adler et Oppenheimer de la France depuis la gare de Strasbourg-Neudorf | ||
1924 | Albert Klein, Ingénieur - directeur, Louvroil / Maubeuge, reçoit l'ordre de Léopold (Officier) pour les services rendus à la Belgique pendant la 1ère guerre mondiale. Albert Klein, Ingenieur - Direktor in Louvroil bei Maubeuge, erhält das Offizierkreuz des Leopoldordens für hervorragende während des 1. Weltkrieges für Belgien geleistete Dienste (LW: 9.6.1924) |
||
Bibliographie | |||||||
Titel - Titre |
|
|
|
|
|
|
|
THE LOST LUXEMBOURG PHOTOS The Grand-Duchy after World War I (1918-1919) |
2021 | Editions LEZARTS | 220 | 978-99959-676-8-0 | |||
Terres rouges Histoire de la sidérurgie luxembourgeoise Volume 5 |
Mohamed Hamdi |
1.2018 | Die luxemburgische Schwerindustrie während des Ersten Weltkrieges. Kriegswirtschaft und Rüstungsproduktion von 1914-1918 |
Archives nationales de Luxembourg Ministère de la Culture |
8 - 83 |
978-2-919773-14-5 |
Liens / Links |
This is not the official page of this company / person. Any information or picture completing these pages is welcome! For more information just send us an e-mail. Ceci n'est pas la page officielle de cette firme / personne. Toute information ou photo pouvant compléter ces pages est la bienvenue! Pour des informations supplémentaires, veuillez nous envoyer simplement un e-mail. Dies ist nicht die offizielle Seite dieser Firma / Person. Jede Information oder jedes Foto, welche(s) diese Seiten vervollständigen, ist herzlich willkommen! Für mehr Informationen, senden Sie uns einfach eine E-mail. |
Created by / Créé par / Copyright: jmo |