Société coopérative ouvrière
Arbeiterkooperative
La Populaire
Luxemburg - Luxembourg


La Populaire, Diekirch - Place du Marché et Grand'Rue - <=1925 (Extrait de la carte postale: E.A. Schaack, Luxembourg; collection: industrie.lu)



Historique - Geschichtlicher Überblick
   
13.2.1919

Fondation / Gründung

13.2.1919

"La populaire"

Am 13. Februar 1919 versammelten sich im Lokale Wampach 56 Sozialdemokraten und Gewerkschaftler, um zur Gründung einer Arbeiterkooperative zu schreiten. Die Regierung scheint Wind davon bekommen zu haben. Da sie bekanntlich mißtrauisch ist, wenn sich Sozialdemokraten im Lokal Wampach in ungewöhnlicher Zahl versammeln und dort die Fenster des ersten Stockwerkes im Abenddunkel blitzen, so hatte sie die Umgebung der Kammer mit französischen Soldaten besetzen lassen. Auch ein Erfolg, der die ganz ungewöhnliche Angst der Bourgeoisieregierung Reuter - Liesch vor den bösen Sozi dokumentiert, obschon ihre Pläne diesmal friedfertiger Natur waren.

Die luxemburgische Arbeiterschaft hat damit den Weg beschritten, auf dem das belgische Proletariat seine schönsten Genugtuungen zu verzeichnen hat. Sie hat eine Periode unerhörten Wuchers und Ausbeutertums hinter sich, und daher ist es begreiflich, daß sie, sobald sie wieder Luft und Atem schöpfen konnte, resolut zur Selbsthilfe greift, um dem ewigen Schröpfen ein Ende zu bereiten. Es ist ihr gutes Recht, daß sie sich von niemand wird verkümmern lassen.

Und schon heulen die verkappten Gegner der Arbeiterklasse auf: Mit belgischen Arbeiterkooperativen wollen bestochene Sozialdemokraten das Land überschwemmen, und dergleichen Lügen und Ammenmärchen mehr. Das heute veröffentlichte Statut der „Populaire" beweist, daß die Leute das Blaue vom Himmel heruntergeschwefelt hatten und daß die Neugründung ein urluxemburgisches Werk der Arbeiterklasse ist, die ihren vom Klassenbewußtsein vorgezeichneten Weg geht, ohne die Kläffer von rechts und von links zu beachten. Richtig ist nur, daß der belgische Senator, Genosse Colleaux, uns wichtige Fingerzeige bei der Gründung gab, und daß er uns die Hülfe der hinter ihm stehenden belgischen Kooperativen in Aussicht stellte. Aber Lüge und Verleumdung ist es, wenn man insinuiert, diese Hilfe sei uns gegen politische Zugeständnisse versprochen worden. Kein Wort davon ist wahr, wir haben unsere Ellenbogenfreiheit voll und ganz gewahrt und werden davon nach allen Seiten den Gebrauch machen, den wir als notwendig erachten. Es ist kein Werk des Geheimhandels, des Kompromißkuddelmuddels, sondern ein Werk internationaler Arbeitersolidarität, die keine Grenzen kennt und die in der ganzen Welt ankämpft, um die blutgetränkten Grenzpfähle innerhalb des Völkerbundes niederzureißen.

Am anmutigsten finden wir das Wutgeheul der domestizierten christlich-sozialen Presse. Sie haben den belgischen Zuschuß ohne unser Vorwissen schon auf 50.000 Fr. berechnet, und sie werfen der belgischen Arbeiterpartei vor, daß sie Unrecht hat, sich mit den luxemburgischen Arbeitern zu beschäftigen, da die Lage des belgischen Proletariates ja auch nicht rosig sei. Pfui Teufel. Siehst du, Luxemburger Arbeiter, wo deine Freunde sitzen! Sie haben dich vier Jahre hungern lassen und würden am liebsten, wenn es in ihrer Macht stände, dir die Hilfe deiner Klassengenossen in Belgien abspenstig machen. Nieder mit diesen Arbeiterverrätern, welche keine Arbeitersolidarität, sondern nur Parteibutike kennen, und wenn sie uns vorwerfen, daß wir statutengemäß die sozialdemokratische Partei gegen ungerechtfertigte Angriffe geschützt haben, so sind sie auch da auf dem Holzweg. Mögen die Mack und Genossen auch Konsumvereine gründen, wenn ihnen unsere Statuten nicht gefallen, wir haben ja nichts dagegen, im Gegenteil, sofern sie im Interesse der Arbeiterschaft gegründet werden, wünschen wir ihnen den besten Erfolg, Uns aber wird man nichts verdeuten können, wenn wir zu verhindern suchen, daß man uns aus dem eigenen Leder Riemen schneidet. Der Kluge baut vor.

So wandeln wir ruhig und entschlossen vorwärts auf der Bahn, die uns dem näherbringt, der Herrschaft der luxemburgischen Arbeiterklasse innerhalb der luxemburgischen Demokratie. (Die Schmiede: 22.3.1919)

   
  La Populaire - Eröffnung der Filialen in Luxemburg, Esch und Differdingen.

Alle Cooperateure müssen beim Ankauf von Waren ihre Quittung als Cooperateur vorzeigen. Evt. kann man sich auch eine Kaufberechtigung ausstellen lassen durch denselben Vertrauensmann, bei dem man seinen Anteilschein bezogen hat, wenn man eben keine Quittung haben sollte. Sämtliche Cooperateure, welche Ihren Anteilschein in Ratenzahlungen beziehen, sind höflichst, darauf aufmerksam gemacht, daß bis zum 1. Juli die Hälfte des Betrages der Anteilscheine (Fr. 12,50) zur Zahlung fällig ist. Man ist gebeten dieser laut Art. 7 des Statutes gesetzten Verfügung gefl. bis zu diesem nachkommen zu wollen. Diese Zahlungen werden in allen Filialen gegen Quittung an der Filialkasse entgegengenommen. (Die Schmiede: 21.6.1919)
   
   
7.1919 Coopérative "La Populaire" Section Esch-Alzette
Unsern Mitgliedern zur Kenntnis, dass von Freitag, den 27. Juli 1919 ab, in unserem Geschäft auf der Grenze die Stammrolle aufliegt und dass bis zum 4. Juli die Stammrolle unterzeichnet, und zugleich die Hälfte des Anteils, 12.50 Fr., eingezahlt sein muss. (t: 1.7.1919)
   
<=1919 La Populaire - Société coopérative ouvrière - Arbeiterkooperative, Diekirch
   
1919 Franz Donven, Sekretär vom Lokalkomitee der Coopérative "la Populaire" Esch/Alzette
   
9.1919 "La Populaire", bureau central, 12 rue Jos. Junck, Luxembourg-gare
   
   
1.9.1919 Ouverture - Eröffnung

Verkaufsstelle Cooperative "La Populaire" Filiale Steinfort, im Hause Leopold Wantz
   
<=1920 Société coopérative ouvrière La Populaire, succursale à Grevenmacher
Société coopérative ouvrière La Populaire, succursale à Perlé
   
   
24.4.1920 Ouverture - Eröffnung:

La Populaire Grevenmacher, Geschäftsführer Mathias Hein


<=1927: La Populaire Grevenmacher, neben dem Kircheingang.
   
<=8.1922 La Populaire, Luxembourg, Fischmarkt
   
12.1922 MM. Eugène Hippert de Dudelange et Henri Ries de Luxembourg ont acheté en commun la maison, sise Marché-aux-Poissons, dite «Golde Klack», qui appartient à M. G. Bradtké et où se trouvent actuellement les magasins de la coopérative socialiste "La Populaire". Prix indiqué 95.000 francs. (LIL: 13.12.1922)
   
6.1923 Grösseres Lebensmittelgeschäft sucht für 1. Juli 1923 einen Filialleiter(in) für Niederlage Luxemburg-Stadt.
Vermietet sofort: einen grossen Lagerraum mit Garage im Zentrum der Stadt.

Sich wenden an "LA POPULAIRE", Louvignystrasse 5, Luxemburg. (t: 26.6.1923)
   
   
1924-25 Kooperative "La Populaire" - Dem Verwaltungsrat der sozialistischen Kooperative "La Populaire" gehören für das Jahr 1924-25 an:
Frau L. Becker, Stadtrat, Luxemburg, Präsidentin;
Peter Conter, Hüttenbeamter, Niederkorn;
Josef Dondelinger, Dreher, Tetingen;
M. Fink, Setzer, Diekirch;
Peter Mirkes, Hüttenbeamter, Niederkorn;
Nik. Moes, Hüttenarbeiter, Oberkorn;
Hermann Schmitz, Schuster, Dommeldingen, Hilfsekretär;
Josef Schroeder, Privatbeamte, Esch/Alzette, Sekretär;
Gérard Wagner, Former, Lintgen;
Joh. Walsdorf, Pensionierter, Colmar-Berg;
Nik. Welter, Hüttenarbeiter, Esch a. d. Alz.;
L. Weyrich, Hüttenarbeiter, Esch a. d. Alz.; Vizepräsident;
Leon Colleaux, Abgeordneter, Porcheresse (Belgien);
Jos. Chevremont, Députe permanent, Chenee (Belgien);
Wilhelm Welter, Geschäftsführer der Populaire Esch a. d. Alz.

(OMZ: 9.1.1925)
   
<=1925 La Populaire, Tétange
1.1926 LA POPULAIRE, OBERKORN sucht passendes Geschäftslokal für Epicerie zu mieten. Vermieter die gleichzeitig auf die Geschäftsführung reflektieren, werden bevorzugt. Offerten richte man bis spätestens Montag Abend an Pierre CONTER, Vorsitzender des Lokalkomitees in Niederkorn. (t: 21.1.1926)
   
   
   
11.1927 La Populaire Société coopérative ouvrière, Luxembourg. - In ausserordentlicher Generalversammlung wurde der Name dieser Genossenschaft in «Union coopérative du Luxembourg, société coopérative ouvrière» umgeändert.  (t: 23.11.1927)
   

 

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