Fondation / Gründung

Harlingen - Einbruch in der Tockenmühle

Am letzten Sonntag wurde auch in der unsern isoliert gelegenen Tockenmühle zum Nachteile des dortigen Müllers Anton Wiltgen ein bedeutender Diebstahl verübt. Gegen 9 Uhr Morgen kam derselbe, in Begleitung seiner Ehehälfte, nachdem diese die Haustüre versperrt und den Schlüssel zu sich gesteckt hatte, hierher in's Hochamt. Die Gelegenheit benutzten Diebe, um in's Haus zu dringen. Bei ihrer Rückkehr fanden die Bewohner der Mühle mit Erstaunen die Zimmer und Schränke durchstöbert und Alles in wüster Unordnung. Daß hier eine Diebeshand gehauset, unterlag keinem Zweifel mehr. Sie sahen nach und fanden, daß 2 Servietten. 1 Tischtuch, 4 Kopfkissenüberzüge, 2 Bettüberzüge, 8 Betttücher, 8 Frauen- und 6 Mannshemde, 1 Frauenrock, 1 Unterkleid aus Flanell, 1 Kittel, 2 seidene Halstücher (cravates en soie), 1 Schal, 2 wollene Westen, 2 neue Hosen, 20 Franken Geld, 8 Stücke Speck, wiegend 50 Pfund, und 2 leere Säcke, im Gesamtwerte von 300 - 350 Fr., verschwunden waren. Um diese Tat zu verüben, hatten die Diebe eine Hintertüre, welche in die Mühle führte, aus den Angeln gehoben und sich auf diese Art Ein- und Ausgang verschafft. Bis jetzt ist man denselben, wie der „Landwirt“ berichtet, noch nicht auf die Spur gekommen.

(LW: 11.7.1887)