Fusion / Fusion:

S.A. des Hauts-Fourneaux de Rumelange (Usines Rumelange et Ottange)

mit

Société des Hauts-Fourneaux et Aciéries de St. Ingbert

:

Société anonyme des Hauts-Fourneaux et Aciéries de Rumelange - St.Ingbert

«Société anonyme des hauts-fourneaux de Rumelange », prendra désormais la dénomination de « Société anonyme des hauts-fourneaux et aciéries de Rumelange - St. Ingbert»

Cejourd'hui le 15 juillet 1905, par devant Me Jacques Welbes, notaire, résidant en la ville de Luxembourg, chef-lieu du Grand-Duché de ce nom, en présence des témoins ci après nommés et soussignés, ont comparu :
1° M. Hermann Stern, président du conseil d'administration de la Société anonyme des hauts-fourneaux de Rumelange, demeurant à Bruxelles, rue du Congrès, n° 40 , agissant en son nom personnel et comme mandataire de :
a) la société anonyme établie à Bruxelles, sous la raison de « Banque de Bruxelles », dont il est l'administrateur délégué, en vertu d'une procuration sous seing privé datée de Bruxelles le 10 juillet 1905 ;
b) M. Alfred Brugmann, propriétaire, demeurant à Bruxelles , en vertu d'une procuration sous seing privé, datée de Bruxelles le 11 juillet 1905 ;
c) MM. Paul Mayer et Cie, banquiers, demeurant à Bruxelles, suivant procuration sous seing privé, datée de Bruxelles le 29 juin 1905 ;
2° M. Adolphe Laloux, administrateur de la Banque Liégeoise, demeurant à Liège, agissant pour et au nom de la Banque Liégeoise, société anonyme établie à Liège, en vertu d'une procuration sous seing privé, datée de Liège le 13 juillet 1905 ;
3° M. Leon Collinet, avocat, demeurant à Liège ; agissant pour et au nom de la société anonyme établie à Liège sous la raison de «Crédit Général Liégeois», en vertu d'une procuration sous seing privé, datée de Liège le 13 juillet 1905 ;
4° M. Henri Chandelon, ingénieur et directeur général de la dite société des hauts-fourneaux de Rumelange, demeurant à Rumelange ;
5° M. Emile Servais, ingénieur, demeurant à Luxembourg, membre du conseil d'administration de la dite société anonyme des hauts-fourneaux de Rumelange ;
6° M. Armand Ophoren, industriel, demeurant à Liège (Belgique);
7° M. Henri Delattre - Godin, industriel, demeurant à Huy (Belgique) ;
8° M. Maurice Braconnier, industriel, demeurant à Liège (Belgique) ;
9° M. Hector Monnom, sous-directeur de la Banque de Bruxelles, demeurant à Bruxelles, agissant en son nom personnel et comme mandataire; de M. Nicolas Hoffmann - Bettendorf, industriel, demeurant à Esch-sur-l'AIzetle, en vertu d'une procuration sous seing privé, datée de Bruxelles le 5 juillet 1905;
10° M Jacques Cognioul, chef de comptabilité, demeurant à Rumelange, agissant en son nom personnel et comme mandataire de M. Victor Bettendorf, industriel, demeurant à Esch/Alzette, suivant procuration sous seing privé, datée d'Esch le 11 juillet 1905;
11° M. Georges-Grégoire Schoetter, notaire, demeurant à Luxembourg.

(OMZ: 6.12.1912)

Rümelingen-St.Ingbert: 101 ha Erzfelder in Lothringen

(OMZ: 6.12.1912)

Die auf den 6. Juli zum dritten Male einberufen gewesene ausserordentliche Generalversammlung der Aktionäre war beschlussfähig. Von 15.000 Aktien, die das Kapital darstellen, waren 5.311 Aktien hinterlegt worden, wovon jedoch nur 5009 in der Versammlung vertreten waren. Es war dies das vom luxemburgischen Gesetz vorgeschriebene erforderliche Drittel.

Die Sitzung konnte erst um 7 1/2 Uhr, anstatt wie festgesetzt um 3 Uhr, stattfinden, da der Brüsseler Schnellzug, in welchem die belgischen Aktionnäre waren, erhebliche Verspätung hatte.

Den Vorsitz führte Herr Ghislain Dochen, Rechtsanwalt zu Huy (Belgien). Derselbe teilte der Versammlung mit, daß die „Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-Aktien-Gesellschaft zu Differdingen" von ihrem Optionsrecht auf die Rümelinger und Sankt Ingberter Anlagen Gebrauch gemacht habe und mithin die Anlagen auf die Gesellschaft Société métallurgique de Differdange Sankt-Ingbert-Rumelange (Hadir) mit Sitz in Luxemburg" übergegangen seien und zwar für die Summe von 37.500.000 Franken, die bereits zum größten Teil bei der belgischen Bank Société Générale de Belgique zu Brüssel hinterlegt seien. Mithin entfielen auf jede Aktie 2.500 Franken. Eine Hauptaufgabe der Liquidatoren sei es nun, diese Summe seitens Deutsch-Luxemburg zur Verfügung der Aktionäre von Rümelingen zu stellen und zu verteilen. Rümelingen hat folgerichtig aufgehört zu bestehen, und es wäre daher zur Liquidation der Gesellschaft zu schreiten.

Die Liquidation der Rümelinger und St. Ingberter Hochöfen und Stahlwerke wurde daraufhin einstimmig beschlossen.

Zu Liquidatoren wurden die Herren des Aussichtsrates bestellt, nämlich: Dochen, Huy (Belgien), Hugo Stinnes, Mülheim an der Ruhr, Lichtraek, Brüssel, von Lautz, Frankfurt am Main und Ferd. Metzler, Luxemburg, und für jeden der Liquidatoren bis zur endgültigen Erledigung der Geschäfte eine jährliche Entschädigung von 10.000 Franken vorgeschlagen.

Es entspinnt sich eine lange und erregte Diskussion, die mitunter äußerst heftig wurde und während welcher nicht gerade schmeichelhafte Worte gebraucht wurden über die Kosten der Liquidation. Von Seiten mehrerer Aktionnäre wurde behauptet, daß diese Kosten unbedingt die Deutsch-Luxemburgische Gesellschaft tragen müßte, worauf der Vorsitzende erwiderte, daß diese Angelegenheit noch nicht entschieden sei. Unter allgemeinem Tumult kam der Antrag zur Abstimmung und da die seitens der deutschen Aktionäre hinterlegten Aktien Stimmenmehrheit ergaben, und die für Annahme waren, wurde der Antrag genehmigt gegen 600 Stimmen.
Die Stimmung blieb auch bei den weiteren Verhandlungen eine sehr erregte. Ein Aktionär forderte die Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 1919-1920 (vertraglich waren 80 Fr vorgesehen. D. B.) mit der Behauptung, da die Kaufsumme noch nicht ganz hinterlegt sei hätten die Aktionäre ein Recht auf diese Dividende. Er wird seitens anderer Aktionäre in dieser Auffassung unterstützt. Der Vorsitzende erklärte, daß er hierfür seine Verpflichtung übernehmen könnte und daß die Liquidatoren alles dran setzen würden, die 37.500.000 Franken so schnell als möglich flüssig zu machen.

Schließlich wurde noch die Rückzahlung der Schuldverschreibungen aus den Jahren 1894 und 1898 gutgeheißen.

Die Sitzung, die bis zum Schluß sehr bewegt war, konnte erst gegen halb zehn Uhr geschlossen werden.

(OMZ: 13.7.1920)