Batelier Schiffer |
Baumann Willy Waasserbëlleg - Wasserbillig |
Historique - Geschichtlicher Überblick |
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1953 | Wasserbillig. Ausflugsfahrten auf der Mosel. Genau wie im vergangenen Jahre werden auch in diesem Sommer wieder Schiffsfahrten auf der Mosel organisiert und zwar von den Reisebüros Ali Küntsch aus Grevenmacher und Emil Weitzel aus Luxemburg. Vor einigen Wochen schon hat der Schiffsmann Willy Baumann sein von ihm selbst erbautes Motorboot „La Paloma“ startbereit gemacht, um den Touristen und Ausflüglern eine herrliche Reise moselaufwärts oder hinab bis an den Rhein zu bieten. (LW: 24.5.1953) |
6.1955 | Wasserbillig. Schiffsbau an der Mosel. Herr Willy Baumann, Schiffer von hier, der bereits unser stolzes Moselschiff „Paloma“ baute, hat an der Mosel mit dem Bau eines Frachtschiffes für den Kanalverkehr begonnen. Das Schiff das aus Eisen und Stahl hergestellt wird, erhält eine Länge von 40 m, eine Breite von 5 m und eine Höhe von 2,50 m. Für die Bauzeit, die erst im ersten Stadium begriffen ist, rechnet Herr Baumann 12 bis 18 Monate. Wir wünschen Herrn Baumann einen schönen Erfolg und alles Gute bei seinem neuen Unternehmen. (LW: 7.6.1955) |
1955/1958 |
So tat es auch Herr Willy Baumann, der nach dem Kriege festen Wohnsitz in Wasserbillig nahm, da er durch die Kriegsereignisse sein Schiff verloren hatte. Zeitweilig arbeitete er bei der Cerabati. Doch da er seit seiner frühen Jugend gewohnt war, sein Leben auf dem Wasser zu verbringen, fand er sich schwer in den neuen Beruf. Als ihm dann nach Jahren der ihm zustehende Kriegsschaden ausbezahlt wurde, faßte er einen kühnen Plan, den man dem bescheidenen und stillen Schiffer wohl nicht zugetraut hätte. Da seine finanziellen Mittel es ihm nicht erlaubten, ein neues Schiff zu kaufen, beschloß er, selbst ein solches zu bauen. Bei seinen vielen früheren Fahrten kam er oft in den Schiffswerften herum, und da er immer ein offenes Auge hatte und sich für alles interessierte, hatte er im Laufe der Jahre viele Erfahrungen und Kenntnisse gesammelt, die ihm jetzt zugute kamen. Vor zweieinhalb Jahren verließ er seine Arbeitsstelle, kaufte sich eine Feldschmiede, eine elektrische Bohrmaschine, einen Schweißapparat, und legte sein Schiff auf der „Werft Baumann“ am Ufer der Mosel auf Kiel. Zweieinhalb Jahre unverdrossener Arbeit. Bei jeder Tageswitterung teils allein, teils unter Mithilfe seines Sohnes, der noch bei der Cerabati arbeitet und nur an den Nachmittagen mit Hand anlegen konnte, schuf er ein Werk, das wohl einmalig in der Geschichte des modernen Schilfsbaues sein mag. Hunderte von Eisenstangen wurden herangebracht, auf der Feldschmiede zur gewollten Form gebogen und dann das Gerippe des Schiffes errichtet. Tonnen um Tonnen Stahlblech wurden verarbeitet, Tausende von Löchern gebohrt und Nieten eingeschlagen. Wenn auch langsam, so doch unablässig wuchs die Form des Schiffes, und endlich war es soweit, daß der Motor und die Schiffsschraube eingesetzt werden konnten. Sorgen machte sich Herr Baumann, als nun schon Neujahr passiert war und es noch immer kein Hochwasser gab. Denn es hätte einer mühseligen und gefahrvollen Anstrengung, sowie vieler Hände bedurft, um das Schiff ins Fahrwasser zu bringen. Als dann Mitte letzter Woche der Wasserstand der Mosel ununterbrochen stieg, beschloß der Erbauer, sein Schiff vom Stapel laufen zu lassen. Ohne viel Geräusch, nur unter Mitwirkung hilfsbereiter Nachbarn, wurde das Schiff ins Wasser gelassen, was sozusagen mühelos vor sich ging, denn die Mosel war soweit gestiegen, daß das Schiff sich beinahe von selbst hob. Auch gelang es, fast sämtliches wertvolle Holz, das als Unterlage gedient hatte und auf der Oberfläche schwamm, zu bergen. Ein offizieller Stapellauf mit kirchlicher Einsegnung und dem obligaten Zeremoniell wird in einigen Monaten stattfinden, wenn das Schiff definitiv fertiggestellt sein wird. Wenn auch jetzt der Großteil der Arbeit fertig ist, bleiben dem Erbauer noch eine Menge kleinerer Arbeiten. So ist er z.B. jetzt damit beschäftigt, die „Rangeln“ zu befestigen, an denen das Schiff am Hafenkai zum Laden oder Entladen befestigt wird. Nun muß das Schiff inwendig ausgestattet werden. Denn es wird so eingerichtet, daß die ganze Besatzung genügend Wohn- und Schlafraum hat. Vorgesehen ist ein Wohnraum, eine Kombüse (Küche) und Schlafräume. Diese Räume erhalten eine Holztäfelung, die vom Schreinermeister Math. Schartz aus Wasserbillig ausgeführt wird. Wie auf dem Bild ersichtlich, fehlt ebenfalls noch die Kabine des Steuermanns. Nachstehend einige technische Erläuterungen: Das Schiff hat eine Gesamtlänge von 39 m, eine Breite von 5,08 m, ein Gewicht von ca 70 t bei einer maximalen Nutzlast von 430 t. Es dient zum Transport von Waren auf den kontinentalen Flüssen und Kanälen. Die Außenwände des Frachters haben eine Dicke von 5 mm. Ausgestattet ist dasselbe mit einem Deutz-Schiffsmotor von 70 PS mit 430 U/min. Der Aufbau des Schiffes erhält einen braunen und weißen Anstrich, während der übrige Teil zur besseren Konservierung einen Teeranstrich erhalten wird. Wenn dasselbe definitiv auslaufbereit ist, wird Herr Baumann einen provisorischen Laissez-passer erhalten und nach Liège (Lüttich) zum Eichamt fahren, um das Fahrzeug eichen zu lassen und dann die erforderlichen Schiffspapiere zu beantragen. Er will sein Schiff auf den Namen „Sura“ taufen, da es bereits verschiedene Fahrzeuge gibt, die auf unseren anderen Grenzfluß (Mosel) getauft sind. Hoffen wir, daß die letzten abschließenden Arbeiten des Herrn Baumann von günstigem Wetter begünstigt werden, damit er seinen stolzen Bau wie vorgesehen zu Anfang Mai fertiggestellt haben wird. Wünschen wir ihm schon jetzt eine volle Beschäftigung, auf daß er auf allen Flüssen Europas Zeugnis ablegen kann vom Fleiß und von der Ausdauer der luxemburgischen Schifferzunft. Beide Bilder stammen vom Berufsphotographen Raym, Sterba Grevenmacher. (LW: 15.1.1958) |
4.9.1958 | Schiffsweihe des Frachters Sura |
Am 4. September 1958 war die Schiffsweihe gewesen und tags darauf die Ausfahrt moselwärts erfolgt. „Vor 3 oder 4 Jahren wird die „Sura“ ihre Heimat nicht mehr Wiedersehen“, hieß es damals. „Sie wird erst wieder moselaufwärts fahren, wenn der Fluß kanalisiert ist.“ Und es wurden beinahe 6 Jahre. Jetzt kann sie regelmäßig wiederkommen. Es dürfte noch bekannt sein, daß Willy Baumann sein Schiff in zweieinhalbjähriger Arbeit zusammen mit seinem Sohn selbst erbaut hat. Eine einmalige Leistung in der Geschichte des modernen Schiffsbaues. Das Schiff hat eine Gesamtlänge von 39 m, eine Breite von 5,08 m, ein Gewicht von ca 70 t bei einer maximalen Nutzlast von 430 t. Es dient zum Transport von Waren auf den Flüssen und Kanälen Westeuropas. Am Montag fuhr die Familie Baumann weiter moselaufwärts in Richtung Metz auf Epinal zu, wo die Ladung gelöscht und neue Fracht an Bord genommen wird. Wir wünschen der „Sura” gute
Fahrt und frohes Wiedersehn in der Heimat. Unsere Bilder wurden am letzten Sonntag am Moselquai in Wasserbillig aufgenommen. |
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6.12.1965 | Am vergangenen Montag in Wasserbillig: Patronatsfest der Luxemburger Binnenschiffer im Zeichen des Hochwassers |
Ginn et weider Infos, Fotoen vum Muselschëff La Paloma, Frachter Sura, etc.? Op wéi enger Plaz gouf de Frachter Sura gebaut? Bis wéini war d'Muselschëff La Paloma a Betrib? Bis wéini war de Frachter Sura a Betrib? |
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Bibliographie |
Liens / Links |
Navigation fluviale au Luxembourg / Flussschifffahrt in Luxemburg |
Schaffplatz Iechternach - Echternach |
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