Servais & Co - Tonwerk Witterschlick
Witterschlick bei Bonn (Deutschland)



Vereinigte Servais-Werke A.G., Witterschlick - (Photos: 1930 Theo Schafgans, Bonn; Collection: Familienarchiv Servais)


Servais-Werke, Witterschlick - um 1955 (Carte postale: collection: industrie.lu)


Geschichtlicher Überblick - Historique
3.10.1889

Gründung:

Thonwerk Witterschlick, Servais & Co, Witterschlick bei Bonn

durch:

   
1890 Bau und Inbetriebnahme der Fabrik unter der Leitung von Direktor Konrad Schimm
1890 Jules Collart, Hüttenherr zu Steinfort, Schwiegervater von Paul Servais, Teilhaber
   
1891 Alphonse Majerus - Collart, Notar in Mondorf. Schwager von Paul Servais, Teilhaber
   
 

Die zerkleinerten Schlacken der Steinforter Hütte wurden jahrelang u.a. im Servais-Werke Witterschlick zu Mosaikplatten verarbeitet.

In den 1890er Jahren, heiratete Paul Servais, Direktor der Servaiswerke, Marie (Missy) Collart, Tochter des Besitzers der Steinforter Hütte

   
189x
Thonwerk Witterschlick, Servais & Cie, Witterschlick bei Bonn (Collection: Familienarchiv Servais)
   
1895 F. Grasse, Direktor
   
<=1896
Mosaik- und Thonplatten-Fabriken Lamberty, Servais & Cie, Ehrang (Ptattenfabrik Trier)
hat die Vertretung von Servais & Co, Thonwerk Witterschlick bei Bonn
für
Verblendsteine, Ecksteine, Profilsteine
Ornamente & Terracotten
   
1896 Emil Stege, Direktor
   
1898 Max Georg Villaret, Direktor
   
189x



Thonwerk Witterschlick, Servais & Cie, Witterschlick bei Bonn (Collection: Familienarchiv Servais)
Fernsprecher: Amt Bonn N° 283
   
   
1903
Servais-Werke, Witterschlick (Collection: Familienarchiv Servais)
Neuer Bahnhof (im Bau)
   

23.7.1902

Gründung der

Vereinigte Servais-Werke Aktiengesellschaft

mit den Werken in Ehrang und Witterschlick.

Sitz der "Vereinigten Servais-Werke A.G." war bis 1921 in Ehrang, von 1921 - 1940 in Trier und ab 1940 in Witterschlick.

   
1904 Das Hauptfabrikgebäude wird durch ein Grossfeuer zerstört
   
1904/05 Neuaufbau + Angliederung einer Abteilung zur Herstellung von glasierten Wandplatten bedeutend erweitert
   
   
 
Vereinigte Servais-Werke, Witterschlick: 20 kräftige Erdarbeiter und 10 Jungen von 14-16 Jahren finden dauernde Arbeit (General-Anzeiger für Duisburg, Ruhrort und Umgegend - 7.1905)
   
14.7.1905 Xavier de Saint Hubert, aus dem Vorstand der Vereinigten Servais-Werke ausgeschieden
14.7.1905 - 26.7.1915
Paul Neufang (+ 26.7.1915), Kaufmann aus Witterschlick, Direktor in Witterschlick + Vorstandsmitglied der Vereinigten Servais-Werke
   
 
Vereinigte Servais-Werke, Abteilung Witterschlick - 12.8.1905 (Collection: Familienarchiv Servais)

Verblendsteine - Rohbausteine - Glasuren
Plättchen in diversen Farben
Chamottesteine und Mörtel verschiedener Qualitäten
Hochfeuerfeste und farbige Tone
   
   
  Das in Witterlick liegende Ton-Areal wurde erschlossen und bedeutende Mengen hochwertigen Tons gewonnen, teils selbst verwendet, zum größten Teil im In- und Auslande verkauft.
   
9.1905
Bestellung von 15 t Ia gemahlenem Ton, wie seither erhalten, vom Eicher Hütten-Verein - Hochöfen Le Gallais-Metz & Cie, Dommeldingen (Luxemburg) bei Vereinigte Servais-Werke, Abteilung Witterschlick - 9.9.1905 (Collection: Familienarchiv Servais)
   
?
Lageplan der Vereinigte Servais-Werke A.G. Witterschlick (Collection: Familienarchiv Servais, Luxembourg)
   
 


   
   
<=1907 Jules Mersch, Ingenieur, Beamter in Witterschlick
   
<=1907
Vereinigte Servais-Werke A.G. Abteilung Witterschlick (Collection: Familienarchiv Servais, Luxembourg)

Spezialität :

  • Glasierte Wandplatten in weiss und einfachen Mustern.
  • Verblendsteine, Terracotten,
  • feuerfeste Steine und Rohtone
   
 
Servais-Werke, Witterschlick - 1910 (Collection: Familienarchiv Servais)
   
? Johann Bauch hat die Wandplattenproduktion von Ehrang in Witterschlick eingeführt
   
28.9.1915 - 22.10.1920 Hillebrand, Direktor in Witterschlick + Vorstandsmitglied der Vereinigten Servais-Werke
   

3.11.1915

Beitritt des Werks Hangelar, nebst Tongrube, zur Vereinigte Servais-Werke Aktiengesellschaft

   
1920

Das Werk Ehrang bei Trier scheidet aus dem Firmenverband aus

   
 
Protokolle der Aufsichtsrat-Sitzungen der Servais-Werke, Witterschlick von 24.5.1923 - 26.6.1940 (Collection: Familienarchiv Servais)
   
   
1930 - 1942 François Servais, Direktor im Servais-Werk in Witterschlick
   
1931? - 1943 François Servais, Vorstandsmitglied in Witterschlick
1934

Das Werk Hangelar geht in den Besitz von Herrn Görtz über.

Herr Görtz war vom Jahre 1910 - 1934 Vorstand von Witterschlick.

   
? - ? Philippe Servais, kaufmännischer Direktor in Witterschlick
   
29.4.1939

Aufsichtsratssitzung der Vereinigten Servais-Werke A.G. im Geschäftslokal der Gesellschaft in Witterschlick

Anwesend vom Aufsichtsrat:

Dr. L. Servais, Vorsitzer
Dr Josef Schölkens, stellv. Vorsitzer
Marc Collart
Funck Victor
Hans Nöldechen
Herbert W. Momm
Juliette Servais

Anwesend vom Vorstand:
F. Servais:

   
1939

Nach dem Abgang der Werke in Ehrang und Hangelar hatte das Werk Witterschlick (37,5 Jahre nach Gründung) den Nullpunkt in der Firmengeschichte erreicht, d.h, im Klartext, das Werk Witterschlick war konkursreif.

In dieser Phase ging Ende 1939 die Aktienmehrheit mit 61,1 % in den Besitz der Firma Wessel-Werk GmbH, Bonn, über.

Durch weiteren Zukauf verfügt (1977) die Firma Wessel-Werk GmbH über 66 % der Aktien.

Nach wie vor sind (1977) 34 % der Aktien im Besitz der Familie Servais mit Sitz in Luxemburg.

12.1940

In einer außerordentlichen Hauptversammlung der Vereinigte Servais-Werke AG., Trier, wurde die Firma in „Servais-Werke AG." geändert und der Sitz nach Witterschlick verlegt. Aus dem Aufsichtsrat sind Fabrikdirektor Viktor Funck, Kaufmann Hans Nöldechen, Dr. Josef Schoelkens, Ing. Marc Collart und Juliette Servais ausgeschieden. Auf Grund der Veränderung in der Mehrheit des Aktienbesitzes wurden in den Aufsichtsrat neu gewählt: Konsul Wilhelm Wessel (Vorsitzer), Justizrat Dr. Josef Abs, Walter Guilleaume, sämtlich in Bonn, und Dr. Alexander Hellwig, Berlin. Im Aufsichlsrat verblieben außerdem Dr. Louis Servais (Stellvertreter des Vorsitzers). Luxemburg, und Bankier Herbert Momm, Köln. Als weiteres Vorstandsmitglied wurde neben Dipl.-Ing. Franz Servais, Ing. Franz Lechner, Bonn, bestellt.

Das Kapital der Gesellschaft von 750 000 Rm. befand sich früher zum größten Teil in Familienbesitz.

(LW: 12.12.1940)

   
1940 Übernahme des Vorsitzes im Verwaltungsrat durch Wilhelm Wessel (* 12.12.1885 Bonn, + 18.5.1967 Bonn)
1941

Geschäftsbericht 1940.

Trotzdem das abgelaufene Geschäftsjahr ein volles Kriegsjahr war, blieb die Nachfrage nach unseren Erzeugnissen sowohl in feuerfesten Steinen, wie in Wandplatten und Klinkern unverändert groß. Der Umsatzrückgang von rund 15% war eine Folge der Produktionsschwierigkeiten. Zunächst wurde die Tongrube durch den strengen Winter schwer betroffen. Umfang reiche Instandsetzungsarbeiten und Leutemangel hemmten die Förderung bis in die Sommer monate. Dadurch litt auch die Versorgung der feuerfesten Abteilung mit Ton. Hinzu kamen hier, wie in der Wandplatten Abteilung, die Schwierigkeiten durch die Einberufungen, die Einstellung und Anlernung völlig betriebsfremder Arbeitskräfte. Schließlich traten weitere Stockungen ein durch den Waggonmangel sowohl bei der Zufuhr der Rohstoffe, wie beim Versand der Fertigerzeugnisse.

Die genannten Faktoren beeinträchtigten in starkem Maße den Ertrag, sodaß das Berichtsjahr mit einem Verlust abschließt.

Anlage Abschreibungen wurden nach den bisherigen Grundsätzen mit RM 89.633,56 vorgenommen, die Anlage-Zugänge betrugen RM 55.146,78. Die Fertigerzeugnisse wurden in Übereinstimmung mit den steuerlichen Werten eingesetzt, die sonstigen Vorräte vorsichtig bewertet. Die Außenstände ermäßigten sich infolge der höheren Geldflüssigkeit unserer Abnehmer. Das Wechsel-Obligo betrug am Bilanz-Stichtag RM 51.512,92; es ist bis auf einen geringen Betrag abgedeckt. Die Rückstellungen für ungewisse Schulden und für Delcredere wurden ausreichend vorgenommen.

Von den Bankschulden sind RM 223.721, - hypothekarisch gesichert.

Die Bezüge des Vorstandes betrugen im Berichtsjahr RM 18.500,-, die des Aufsichtsrates RM 9.187,50.

Es ist uns eine angenehme Pflicht, Angestellten wie Arbeitern hier unseren Dank auszusprechen für ihre Pflichterfüllung sowie die Mitarbeit bei der Ueberwindung der aufgetretenen Schwierigkeiten. Die bestehenden Sozialeinrichtungen wurden beibehalten, die Ausschüttung einer, wenn auch bescheidenen Weihnachts-Gratifikation wieder aufgenommen.

Wir hoffen, daß eine baldige Besserung der Lage des Werkes uns einen weiteren Ausbau der sozialen Einrichtungen ermöglicht.

Die Gesellschaft ist Mitglied des Mosaik und Wandplatten-Verbandes, Berlin. Ferner besteht die Arbeitsgemeinschaft mit den befreundeten Firmen:

Unser Verkaufsbüro, die Fliesen-Vertrieb G. m. b. H. Wessel-Servais, Bonn hat auch im abgelaufenen Jahr wieder zufriedenstellend gearbeitet.

Im Herbst des Berichtsjahres erfolgte ein Besitzwechsel in der Mehrheit der Aktien unserer Firma. Im Zusammenhang hiermit schieden aus dem Aufsichtsrat aus die Herren Direktor V. Funck, Hans Nöldechen, Marc Collart, Dr. Josef Schölkens und Frl. Juliette Servais.

Wir möchten nicht verfehlen, an dieser Stelle den ausgeschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrats unseren Dank auszusprechen für die langjährige und treue Mitarbeit an unserem Unternehmen: den Aufsichtsrat trafen ein die Herren Konsul W. Wessel als Vorsitzer, Dr.Josef Abs, Walter Guillaume und Dr. Alexander Hellwig.

Ferner wurde neu in den Vorstand berufen Herr Franz Lechner.


Der Name der Firma wurde abgeändert in „Servais Werke A.-G." und der Sitz von Trier nach Witterschlick verlegt.

Im laufenden Geschäftsjahr ist eine planmäßige Reorganisation in Angriff genommen.Der technische Ausbau des Betriebes kann allerdings z.Zt. nur beschränkt weiter geführt werden. Die weitere Entwicklung wird wesentlich bedingt sein durch die allgemeine wirtschaftliche Lage, über die sich Voraussagen naturgemäß nicht machen lassen.

Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Verlust durch Zusammenlegung des Aktienkapitals um 20% zu tilgen und zur Stärkung der Eigenmittel der Firma eine Kapitalerhöhung um RM 250.000,- zu beschließen.

Witterschlick, den 24. April 1941.

Der Vorstand:

LECHNER. SERVAIS.

1940

Servais Werke A.G.
Witterschlick bei Bonn

Aktie 1000 Reichsmark

   
1942 - 44 Franz Lechner, Direktor der Servais Werke, Witterschlick
   
   
4.2.1944

Fliegerangriff auf die Servais Werke und das Dorf Witterschlick (Collection: Familienarchiv Servais):


Ansicht der Servais Werke vom Dorf aus (Collection: Familienarchiv Servais)
Völlige Zerstörung durch Kriegsschäden


Hauptstrasse: Haus Johann Schneider und Häring

   
1944 Willy Haas, Direktor der Servais Werke, Witterschlick
   
>=1945 - 1961 Philippe Servais, Vorstandsmitglied in Witterschlick
   
   
1948 Wiederaufbau nach der Währungsreform
   
1950 Wiederaufnahme der Produktion von Wand- und Bodenfliesen
   
<=1952

Servais Werke A.G., Witterschlick bei Bonn

Herstellung von Wandfliesen und Klinker
Feuerfeste Erzeugnisse, Chamotte- und Rohtone
Elektrotechnisches Stanzporzellan

   
12.1955 Direktor Willy Haas feiert sein 25. Dienstjubiläum
   

?


Abriss verschiedener Fabrikkamine (markiert x), Servais Werke A.G., Witterschlick - Datum ? (Collection: Familienarchiv Servais)
   
   
 
Servais Werke A.G., Witterschlick - Datum ? (Collection: Familienarchiv Servais)
   
 
Servais Werke A.G., Witterschlick - Datum ? (Collection: Familienarchiv Servais)
("Maman" = Lucy Servais-Würth?, im Vordergrund)
   
 


Villa Servais, Witterschlick, Duisdorfer Strasse 25 - 1909


Villa Servais, Witterschlick, Duisdorfer Strasse 25 (Collection: Familienarchiv Servais)
<=1909: Bau

? - 1954: Philippe Servais - Würth
0: links: Salon (Wohnzimmer) - rechts: Esszimmer mit Erker
1: links Schlafzimmer Paulo - rechts: Elternschlafzimmer mit Erker, dahinter Schlafzimmer Carlo, Schlafzimmer Louise, Badezimmer
2: links: Schlafzimmer der Haushilfe - rechts: Elektrische Eisenbahn

<=1965: Technisches Büro der Servais-Werke A.G.
?: Abriss und durch Ausstellungsraum ersetzt

   
   
1965

Erwerb der Firma "Vygen & Co.", ehemals Zweigbetrieb der Firma Krupp in Essen

   
   
   
1966

Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1966

Die nachlassende Aktivität im Bereich der Bauwirtschaft im Inlande beeinflußte die Geschäftstätigkeit des Unternehmens nachdrücklich. Die Beteiligung ausländischer Hersteller an der Deckung des deutschen Bedarfs an feinkeramischem Fliesenmaterial wuchs auf insgesamt etwa ein Drittel. Die Einfuhrpreise sanken dabei weiter ab. Die eingeführten Wandfliesen stammten zum weit überwiegenden Teil aus Italien; das eingeführte Mosaik fast ausschließlich aus Japan. In dieser Lage bedurfte es nicht geringer Anstrengungen, die Produktion unterzubringen. - Das Auslandsgeschäft erreichte bei ebenfalls verschärftem Wettbewerbsdruck den Umfang des Vorjahres.

Die Erzeugung an Schamotte und Tonen erfuhr in der zweiten Jahreshälfte infolge der Entwicklung im Bereich der Eisen- und Stahlindustrie erhebliche Einschränkungen.

Die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahres brachten eine weitere Verschärfung in allen Bereichen.

   
1.7.1966
Servais-Werke A.G., Witterschlick : Juliette Servais, Franz Meyer, Dr. Nic. Fasolt (Collection: Familienarchiv Servais)
   
   
18.5.1967 Tod von Konsul Wilhelm Wessel (* 12.12.1885 Bonn, + 18.5.1967 Bonn)
   
1967

Servais-Werke A.G. zu Witterschlick

Aufsichtsrat:

  • Konsul Wilhelm Wessel, Bonn, Vorsitzender (+ 18.5.1967)
  • Dr. H. J. Strunck, Krefeld, stellv. Vorsitzender
  • Prof. Dr. Dr. H. A. Wagner, Aschau
  • Dr. jur. Udo Pfennigsdorf, Bonn
  • Otto Hahn, Miel, Vertreter der Belegschaft
  • Johann Mandt, Buschhoven, Vertreter der Belegschaft

Vorstand:

  • Dr. Nikolaus Fasolt, Bad Godesberg
  • Rudolf Mezger, Bad Godesbers, stellvertretend
  • Peter Weber, Heidgen, stellvertretend
   
20.7.1967

Teilnehmer - Verzeichnis der Aktionäre in der 61. ordentlichen Hauptversammlung der Servais-Werke A.G. zu Witterschlick am 20. Juli 1967 (Servais Archiv, Luxemburg)

Name und Wohnort der Aktionäre Eigene Aktien
nom. (DM)
Legitimations-Aktien
nom. (DM)
Stimmenzahl

Dr. H. J. Strunck, Krefeld

150.0000
150

Dr. Lutz Hereus, Ippendorf

3.810.000
3.810

Dr. Louis Servais, Luxemburg

405.000
992.000
1.397

François Servais, Luxemburg

318.000
318

Doris Capellmann, Aachen

180.000

180

Dr. Hetty Frede - Schoelkens, Remscheid

5.000
5

Reg. Dir. Dr. Franz Meyer, Bonn

10.000
10

Lucy Servais, Bonn-Ippendorf

120.000
120

Landger. Rat Gisbert Schoelkens, Frankenforst - Bensberg

5.000
5

Dr. Hans-Josef Schoelkens, Düsseldorf

5.000
5
 
843.000
5.157.000
6000
   
1969

Gründung der Firma "Quarzwerke Witterschlick GmbH & Co KG" mit einer Beteiligung der Firma Servais-Werke AG von 50 %.

1973 und 1976 Erwerb der restlichen GmbH & KG-Anteile durch die Firma Servais-Werke AG.

   
   
<=1972
Servais-Werke A.G., Alfter-Witterschlick
   
   
   

Juli 1974

Servais-Werke AG

Aktie 1000 DM

Auflage: 6000

   
   
1977 75-jähriges Firmenjubiläum
1977

Investitionsentwicklung 1948 - 1976

1948 - 1960: 11,2 Mio. DM
1961 - 1965: 15,6 Mio. DM
1966 - 1970: 26,1 Mio. DM
1971 - 1975: 30,8 Mio. DM
1976 -         :   4,8 Mio. DM
Total           : 88,5 Mio. DM


Grundbesitz per 31.12.1976

757.854 m2 Servais-Werke AG
384.142 m2 Quarzwerke Witterschlick
185 Wohnungseinheiten im eigenen Besitz


Produktion pro Monat

240 - 250.000 m2 Wandfliesen
115 - 120:000 m2 Bodenklinker
50 - 60.0000 t Quarzsand

Jahresumsatz in DM

1955: 12,2 Mio. DM
1960: 19,5 Mio. DM
1965: 33,8 Mio. DM
1970: 42,7 Mio. DM
1975: 75,3 Mio. DM
1976: 79,9 Mio. DM

Löhne und Gehälter (einschließlich Sozialabgaben)

1955:  3,5 Mio. DM
1960:  5,7 Mio. DM
1965: 10,1 Mio. DM
1970: 16,6 Mio. DM
1975: 27,5 Mio. DM
1976: 28,6 Mio. DM

Belegschaftsstärke

  Gewerbliche Mitarbeiter. Angestellte Gesamt
1955 545 61 606
1960 598 77 675
1965 708 92 800
1970 814 140 954
1975 810 167 977
1976 757 157 914
30.6.1977

748 (201 weibliche)

= 433 Deutsche

= 315 Ausländer: 188 Türken, 90 Griechen, 37 sonstige.

150 898


Energiebedarf

wird gedeckt durch: Erdgas, leichtes Heizöl und Strom.

 

Sozialeinrichtungen

Speisesaal, 2 Kantinen und zusätzliche Aufenthaltsräume in den einzelnen Abteilungen

Betriebskrankenkasse und Unterstützungsverein

Werksarzt mit Krankenschwester

Erholungsheim Rumgraben

Kostenlose Ausbildung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im gewerblichen, technischen und kaufmännischen Bereich

176 Wohnungseinheiten im eigenen Besitz, die in erster Linie von Mitarbeitern bewohnt werden. 9 weitere Wohnungseinheiten sind zur Zeit im Bau

Jahresabschlußvergütung (früher Weihnachtsgratifikation) in Höhe eines Monatsiohns bzw. eines Monatsgehaltes

Tantieme (Gewinnbeteiligung wird im Sommer ausgezahlt)

Pensionszahlungen an alle Mitarbeiter, die mehr als 25 Jahre im Betrieb tätig waren.


Marktanteile der Firmengruppe Wessel-Servais am Inlandsversand der deutschen Hersteller:

Wandfliesen:

1973: 26,3 %
1974: 26,0 %
1975: 27,1 %
1976: 28,2 %
im I. Halbjahr 1977: 29,0 %

Bei Bodenfliesen beträgt der Marktanteil in Servais-Produkten am Inlandsversand der deutschen Verbands-Mitgliedswerke:

1973: 10,3 %
1974: 10,7 %
1975: 11,5 %
1976: 10,9 %
I. Halbjahr 1977: 11,4 %

Entwicklung des Inlandsverbrauchs von Steingutwandfliesen. Der Verbrauch betrug im Jahre

1970: 28,9 Mio. m2
1976: 46,8 Mio. m2 .

Der Anteil der deutschen Wandfliesen-Werke an diesem Umsatz betrug im Jahre

1970: 17.822.000 m2
1976: 17.878.000 m2
Die Steigerung betrug demnach 56.000 m2, oder 0,33 %.


Demgegenüber hat sich der Anteil der Einfuhr am Inlandsverbrauch wie folgt entwickelt:

Im Jahre 1970: 11,1 Mio. m2
               1976: 28,9 Mio. m2
Die Steigerung beträgt 17,8 Mio. m2 oder 160 %.


Dies bedeutet, daß der Inlandsverbrauch an Wandfliesen im Jahre 1976 mit 61,8 % von der Einfuhr und nur noch mit 38,2 % von den deutschen Herstellern gedeckt wurde.

Bei Bodenfliesen einschließlich Mosaik ist die Entwicklung fast identisch verlaufen.

Nach authentischer Statistik ist der Inlandsverbrauch in den ersten 5 Monaten dieses Jahres bei Wandfliesen abermals um 19 % angestiegen.


Die deutschen Werke haben auf sich bezogen 4 % verloren. Die Einfuhr hat auf sich bezogen um 36 % zugenommen.

Somit liegt der Einfuhranteil jetzt bei 66 % und die deutschen Werke haben nur noch einen Anteil von 34%.


Bei Bodenfliesen einschließlich Mosaik ist der Inlandsverbrauch in den ersten 5 Monaten dieses Jahres sogar um 23 % angestiegen.

Die deutschen Verbandswerke haben auf sich bezogen um 3 % steigern können. Die Einfuhr ist aber auf sich bezogen um 46 % angestiegen.

Wo liegen die Ursachen dieser Entwicklung?

Der Preisverfall auf dem Inlandsmarkt sowie aber auch im gesamten Exportgeschäft war bedingt durch die Niedrigstpreise der italienischen und spanischen Produzenten.

Hier darf doch mit aller Nüchternheit festgestellt werden, daß der Geldkurs der italienischen Lire und spanischen Pesetas zur deutschen DM eine katastrophale Entwicklung genommen hat, so z.B.

italienische Währung am 1.1.1976: 1.000 Lire = 3,83 DM; am 1.1.1977: 1.000 = 2,67 DM; Kursverlust: 30,29 %

spanische Währung am 1.1.1976: 100 Pesetas = 4,38 DM; am 1.1.1977: 100 Pesetas = 3,43 DM; Kursverlust: 21,69 %.

Wie Sie alle wissen, ist die spanische Währung in der vergangenen Woche abermals um 23,61 % abgewertet worden.

Der US-$ hat in den letzten Tagen den Tiefststand nach dem Kriege erreicht. ... Ich darf wohl annehmen, ... daß im Herbst dieses Jahres die italienische Währung weiter abgewertet wird. Darüber hinaus ist zu allem Überfluß mit einer DM-Aufwertung zu rechnen.

Durch den Geldkurs-Verfall können die ausländischen Produzenten bei uns in der Bundesrepublik aber auch im gesamten Ausland unsere Preise unterbieten und haben dennoch in ihrer Währung einen höheren Erlös. Die derzeitigen Marktpreise sind für die deutsche Industrie ruinös. Dies gilt selbstverständlich auch für die italienischen und spanischen Hersteller, die sich aber keine Sorgen zu machen brauchen, denn bei ihnen werden die Verluste durch Staatszuschüsse ausgeglichen.

Außerdem hat die ausländische Konkurrenz die fatale Angewohnheit, gutgehende deutsche Fliesen zu kopieren. Diese Fliesen werden dann wesentlich billiger auf dem in- und ausländischen Markt angeboten. Die deutschen Werke sind dann gezwungen, ihre Preise entsprechend zurückzunehmen. ...

Auszug aus den Festreden von Direktor Weber am 2/23.7.1977

   
15.6.1978

Teilnehmer - Verzeichnis der Aktionäre in der 72. ordentlichen Hauptversammlung der Servais-Werke A.G. zu Alfter-Witterschlick am 15.6.1978 (Servais Archiv, Luxemburg)

Name und Wohnort der Aktionäre Eigene Aktien
nom. (DM)
Legitimations-Aktien
nom. (DM)
Stimmenzahl

Vera Fasolt, Bonn - Bad Godesberg

7.920.000.-
7.920

Doris Capellmann, Vaals / Holland

54.000.-
54

Neuerburg-Servais, Luxemburg

1.841.000.-
1.841

Carlo Servais, Bonn

56.000. -.
750.000.-
806

Paul Servais, Aachen

44.000. -
250.000.-
294

Dr. Henriette Frede, Remscheid

105.000. -
85.000.-
190

Leni Hoffmann, Bonn

45.000.-
45

Magdalene Hoffmann, Alfter-Witterschlick

42.000.-
42

Dr. Albrecht Kurig, Meckenheim

85.000.-
85
Louise Kurig-Servais, Meckenheim
85.000.-
85

Lucy Servais, Bonn

120.000.
120
Juliette Servais, Luxemburg
5.000.-
5
 
537.000. -
10.950.000.-
11.487
   
1979

Servais-Werke A.G. zu Witterschlick

Aufsichtsrat:

  • Dr. Alphons M. Kugelmeier, Rechtsanwalt, Bonn, Vorsitzender bis 30.9.1979
  • Dr. Friedrich-Karl Schieferdecker, Vorsitzender des Vorstandes der AGROB AG, München, Vorsitzender ab 29.10.1979
  • Juliette Servais, Luxemburg, stellv. Vors. bis 28.10.1979
  • Elisabeth Kern-Servais, Vaals, stellv. Vors. ab 29.10.1979
  • Dr. Hans-Joachim Struck, Aldesago, bis 30.9.1979
  • Werner Schmidt, persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses August Lenz & Co., München ab 29.10.1979
  • Dr. Rolf Dahler, Wirtschaftsprüfer, Overath-Immekeppel
  • Wilhelm Lanzerath, Werkzeugmacher, Rheinbach-Wormersdorf, Vertreter der Arbeitnehmer
  • Wilfried Zimmermann, Obermeister, Alfter-Witterschlick, Vertreter der Arbeitnehmer

Vorstand:

  • Dr. Nikolaus Fasolt, Bonn-Bad-Godesberg, bis 5.11.1979
  • Peter Weber, Alfter-Heidgen, bis 26.11.1979
  • Dipl.-Kfm. Wolfgang Gielen, Köln, ab 5.11.1979
  • Artur Mocker, Alfter-Witterschlick, stellvertretend
  • Claus Ollendorff, Sinzig, stellvertretend ab 14.3.1980
   
6.1979
AGROB übernimmt Wessel
   
 
SERVAIS Stahlklinker 10 mm flammglasiert 20/10/1 Fg77
   
 
SERVAIS GERMANY (Collection: industrie.lu)
   
1986

AGROB WESSEL SERVAIS A.G.

Die bisherigen Eigentümer (Wessel-Werke AG und Familie Servais) verkaufen ihre Anteile an AGROB

   
 
Servais-Werke, Witterschlick (Collection: Familienarchiv Servais)
   
 
Alfter Witterschlick - Fliese - AWS Keramik - Made in Germany (Collection: industrie.lu)
   
1992

AGROB BUCHTAL

Zusammenschluss der Firmen Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG und der AGROB Wessel Servais AG

   
   
   
   
   
   



Servais Germany - Fliese - Dekor Spirale Türkis (Collection: industrie.lu)


Servais Germany - Fliese (Collection: industrie.lu)


Servais SW - Aschenbecher (Collection: industrie.lu)


Lampenfuß
Pied de lampe
Servais Witterschlick
Höhe / hauteur ca. 37 cm

(Photos: Stéphane Schwenzel)

 




  Servaisstraße D-53347 Alfter-Witterschlick (Bonn)
= frühere Bahnhofstraße

 

Bibliographie
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  Die luxemburgische Unternehmerfamilie Servais in Ehrang und Kürenz Hiltrud Holzberger 2003 In: Neues Trierisches Jahrbuch   107 - 140  
Servais-Werke, Witterschlick Aufnahmen: Theo Schafgans, Bonn 1930   Fotoalbum 11 + 1 Doppelseite  

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Plätterchersfabriken zu Lëtzebuerg, an doriwwer eraus - Fabriques de carreaux mosaïques au Luxembourg, et au-delà - Mosaik- und Plattenfabriken in Luxemburg, und darüber hinaus


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