Iron Ore Mine
Mine de fer
Eisenerzgrube
Société des Mines et Carrières de Flamanville
(France)


Diélette (Manche / France) - Les mines - le puits de la Cabotière - vers 1929 (Carte postale: Collection: industrie.lu)


Diélette (Manche / France) - Les mines - le puits de la Cabotière (Carte postale: A. Becuemin-Roupsard, édit. à Cherbourg; Collection: industrie.lu)


Historique - Geschichtlicher Überblick
   
   
   
 

Bassin de Briey, Bassin de Caen
von THIM SCHEIDWEILER

...

Nun lenkte Thyssen seine Schritte nach dem Bassin de Caen. Durch einen tüchtigen Bergwerksingenieur, Masse, war um die Jahrhundertwende festgestellt worden, daß man es hier mit ausgiebigen Erzlagern zu tun hatte, und zwar mit Roteisenstein und Spat circa 50 % Eisen und 0,8 % Phorphor. Derb, also wenig Staub bildend und leicht reduzierbar, also wie geignet zum Erblasen von Thomasroheisen. Außerdem in der Nähe des Meeres, Thyssen erwarb sofort die Konzessionen von Perrières, Soumont und Diélette. Thyssen wußte sehr geschickt Gesellschaften mit französischer Facade zu gründen hinter welchen er dann selbstverständlich steckte.

Von diesen 3 Konzessionen war die interessanteste die Mine von Diélette, weil sich dieselbe weit unter das Meer erstreckte. Verschiedene französische Gesellschaften hatten schon versucht sich diese Mine nutzbar zu machen, aber immer mit negativem Erfolg. Thyssen erwarb für verhältnismäßig wenig Geld diese Mine und gründete die Société des Mines et Carrières de Flamanville Er hatte Erfolg. Nachdem längere Zeit die Erze aus dem Becken von Caen in den Hochöfen von Bruckhausen ausprobiert worden waren, und sich dieselben sehr gut bewährten, entschloß sich Thyssen im Becken von Caen ein zweites Königreich, ähnlich wie das Thyssensche Königreich in Hamborn-Bruckhausen, zu gründen. Er gründete die Société des Hauts-Fourneaux et Acieries de Caen, und begann sofort mit dem Bau in Mondeville bei Caen. Von vornherein wurde das Werk riesig dimensioniert um im Laufe der Zeit zu einem Weltwerk ausgebaut zu werden. Thyssen hat von jeher der Transportfrage die allergrößte Aufmerksamkeit geschenkt. Sein Gedanke war folgender: Kein deutsches Schiff soll unbeladen das Meer durchfurchen. Deutsche Ware, gleichgültig welcher Art, sollte nach den Ländern gebracht werden, von wo umgekehrt die von Deutschland benötigten Rohstoffe wieder heimgebracht werden sollten. Auf das Werk in Caen angewandt bedeutete dieses folgendes: Die erstklassige Ruhrkohle seiner Schächte sollte per Schiff nach Caen gebracht werden, dort in großzügig angelegten Kokereien verkokt, der Koks in den Hochöfen in Caen verhüttet und das überflüssige Koksofengas als Leuchtgas an die Umgebung verkauft werden. Das leere Schiff sollte dann mit Caenerzen beladen dieselben nach den Hochöfen von Bruckhausen bringen, um so den Schiffsraum voll und ganz auszunutzen. Die Errichtung dieses Weltwerkes, dabei der begonnene Bau des Hafens von Diélette, auf französischem Boden, angesichts Englands die Pistole gleichsam auf Amerika gerichtet, machte die amerikanische, bis dahin weltführende Eisen- und Stahlindustrie hellhörig. Da brach der Krieg 1914 aus. Der Rückschlag an der Marne kam. Als die zwei Erzfeinde beim Weißbluten angekommen waren, griff Amerika 1917 in den Krieg ein und beendete ihn siegreich. Dem Laien dürfte es jetzt klar sein, wie diese beiden Erzbecken zu weltgeschichtlicher Bedeutung kamen. Es dürfte ihm noch eins klar geworden sein, nämlich daß der Mensch nie aus den Kinderschuhen herauskommt, aus der Vergangenheit lernt. Nach kaum 20 Jahren nach dem Kriege 1914-1918 erlebten wir schon wieder den Krieg 1940-1945, welcher den Krieg 1914 als bessere Kirmesschlägerei erscheinen läßt. Ferner kann er noch etwas aus dem im Anfang gesagten ersehen, nämlich, daß jeder Krieg ein Raub- und Beutezug ist. Unwillkürlich denkt man an den Turmbau zu Babel.

(t: 1.4.1946)

   
2 ans (1911? - 1913?) Soisson Jean Baptiste, ingénieur en France
2.1912 Soisson J. B., Ing.-Directeur des Mines et Carrières, Flamanville (Manche), France
   
7.1921

Versteigerung der Thyssen’schen Eisenerzgruben in der Normandie

Die Thyssenschen Eisenerzgruben in der Normandie (Diélette und Flamanville) nebst Gebäuden, Maschinen usw, groß 7 Hektar, kommen am 7. Sept. zur Versteigerung. Der Ansatzpreis beträgt 5 Millionen Franken.

Wie erinnerlich hatte sich Thyssen vor dem Kriege in der Normandie festgesetzt und dort u. a. die Eisenerzgruben von Diélette und Flamanville erworben. Zur Ausbeutung derselben wurde am 6. April 1907 eine Gesellschaft unter dem Namen "Société des Mines et Carrières de Flamanville" gegründet mit einem Kapital von 900.000 Franken. Die Eisenerzgruben liegen ein Kilometer vom Hafen von Diélette entfernt, lieferten einen Eisenstein von 57%, der per Schiff nach Deutschland befördert wurde. Dem damaligen Aufsichtsrat gehörten an von französischer Seite die HH. E. Castel und E. A. Solacroup, von deutscher Seite die HH A. Horsten und und E. Thyssen.

(t: 30.7.1921)

   
9.1921

Kein Liebhaber für die Thyssen’schen Eisenerzgruben in der Normandie. - Die auf den 7. Sept. französischerseits angesetzte Zwangsversteigerung der Thyssen’schen Gruben in der Normandie verlief resultatlos. Es hatten sich keine Liebhaber eingefunden. Wie wir s.Zt. berichteten, handelt es sich um die Eisenerzgruben von Diélette und Flamanville nebst Gebäuden, Maschinen, usw., im Flächeninhalt von 7 Hektar. Der Ansatzpreis war 3 Millionen Franken

(t: 14.9.1921)

   
2.1923 Les mines de Diélette n’ont pas trouvé d’acquéreur

Cherbourg, 22 février. — C’était hier mercredi, que les biens ex-allemands ayant appartenu à la Société des mines et carrières de Flamanville devaient être mises en adjudication par les soins de M. Jeanne, administrateur-séquestre, dans la salle des criées au Palais de justice. Ces biens se composent de la mine de fer proprement dite, contenant 345 hectares, des terrains situés sur les communes de Flamanville et de Tréauvile contenant 7 hectares 17 ares, de maisons d’habitation et bâtiments industriels, de maisons en construction, du minerai en dépôt sur le carreau de la mine dans l’accumulateur, de machines, de matériel, d’outillage, etc. La mise à prix, une première fois fixée à 3 millions, a été réduite dé moitié. Une consignation de 300.000 francs était réclamée à chaque enchérisseur qui devait s’être fait agréer du président du tribunal civil huit jours avant la date de l’adjudication. Le jour venu, aucun amateur ne s’est présenté. L’adjudication n’a donc pu avoir lieu. On se demande quel parti l’Etat pourra tirer des biens du baron Thyssen.

(LIL: 23.2.1923)
   
   
   



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